Die Einkehr "Zur Maut" an der Ködeltalsperre in Mauthaus gilt in den Sommermonaten als beliebtes Ausflugsziel. Eine Nacht genügt dem Feuer, um die Gaststube samt Biergarten in Schutt und Asche zu verwandeln.
Die gemütliche Gaststube am Fuß der Ködeltalsperre war einer der ersten Biergärten im oberen Frankenwald. Unzählige Spaziergänger machten in den Sommermonaten hier für eine deftige Brotzeit Rast, kosteten die Grillspezialitäten des Hauses und den - laut Homepage - prämierten Schweinsbraten. Doch diesen Frühling werden die Besucher nur noch eine Ruine vorfinden: Die Einkehr "Zur Maut" brannte am Sonntagabend vollständig nieder.
Wieder war das beschauliche Mauthaus Schauplatz eines Großeinsatzes. Doch anders als in den vergangenen Wochen das Wasser, war diesmal ein Feuer die Ursache: Gegen 22:40 Uhr geriet die Gaststube mit angrenzendem Biergarten in Brand.
Vollbrand in kürzester Zeit
Gerade hat die Freiwillige Feuerwehr Steinwiesen einen Kaminbrand gelöscht, da geht die Alarmierung aus Mauthaus ein. Wenige Minuten später sind die Einsatzkräfte mit vier Fahrzeugen und rund 20 Mann vor Ort. "Zuerst brannte das Dach", erzählt Kommandantin Kerstin May, wie sich die Situation beim Eintreffen dargestellt hat. "Doch innerhalb kürzester Zeit geriet das komplette Gebäude in Vollbrand, weil es - bis auf die Küche und die Toiletten - größtenteils aus Holz gebaut ist." Auch die Eigentümer seien da gewesen. Sie mussten machtlos mitansehen, wie ihr Gebäude niederbrennt.
Bereits auf dem Weg zum Einsatzort haben sich die Steinwiesener Atemschutzgeräteträger ausgerüstet, um ins Gebäude reinzugehen. Doch rasch wird den Brandschützern klar, dass der Gebäudekomplex nicht mehr zu retten ist. "Kurze Zeit später kam dann schon die Zwischendecke herunter. Da haben wir natürlich niemanden mehr reingeschickt.Wir haben dann versucht, die umliegenden Gebäude abzusichern, damit die Flammen nicht übergreifen." Direkt daneben befindet sich nämlich ein großer Bauernhof.
Gastank droht zu explodieren
Das größte Risiko stellt jedoch der 2700 Liter fassende Gastank neben dem brennenden Gebäude dar. Der etwa 1,50 Meter hohe Behälter mit einem Durchmesser von rund 1,20 Metern ist durch die Flammen bereits erheblich erhitzt. "Damit er nicht explodiert, haben wir ihn mit Löschwasser abgekühlt", schildert Kommandant Daniel Pöhnlein das Vorgehen seiner Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Nordhalben, die mit rund 25 Einsatzkräften zu Hilfe kam.
Insgesamt sind an dem Großeinsatz über 100 Brandschützer von den Feuerwehren aus Nurn, Neufang, Marktrodach, Neuengrün und Bad Steben beteiligt. Letztere rückte unter anderem mit der Drehleiter an.
"Die nächste Drehleiter wäre in Kronach, weshalb uns die Integrierte Leitstelle Coburg zur nachbarlichen Löschhilfe angefordert hat", erklärt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Steben (Landkreis Hof), Michael Horn.