Ausbildung in der Heilerziehungspflege: "Leute, die was anpacken"
Autor: Dieter Britz
Münnerstadt, Donnerstag, 28. Juli 2022
"Sie haben einen Beruf mit Zukunft gewählt. Sie werden gebraucht. Sie werden wählen können, das ist eine gute Voraussetzung für Ihre Zukunft", sagte Rudolf Hoffmann, Geschäftsführer der...
"Sie haben einen Beruf mit Zukunft gewählt. Sie werden gebraucht. Sie werden wählen können, das ist eine gute Voraussetzung für Ihre Zukunft", sagte Rudolf Hoffmann, Geschäftsführer der Caritas-Schulen gGmbH Würzburg bei der Verabschiedung von zwölf Absolventinnen und Absolventen der Fachschule für Heilerziehungspflege im BBZ (Berufsbildungszentrum). Diese elf jungen Damen und ein junger Mann dürfen sich nun nach dreijähriger praktischer und theoretischer Ausbildung "staatlich geprüfte Heilerziehungspflegerin" oder "-pfleger" nennen und haben damit den Titel "Bachelor in Sozialwesen" erworben.
Schulleiter Georg Gißler und die stellvertretende Schulleiterin Manuela Schlembach stellten die gemeinsame Begrüßung der zahlreichen Gäste in der Aula des BBZ unter das Motto "sei stolz auf dich". Nach einer dreijährigen Ausbildung, "die nicht ohne ist", sei keine falsche Bescheidenheit angebracht. Mit 15 Schülerinnen und Schülern sei die Klasse vor drei Jahren gestartet, zwölf bekämen nun ihre Abschlusszeugnisse, erzählten sie.
Pandemie brachte Durcheinander
Die Corona-Pandemie brachte über viele Monate große Probleme mit sich. Die Schule wurde geschlossen, es musste auf digitalen Unterricht umgestellt werden. Als dann, noch im alten BBZ, wieder Unterricht möglich war, musste dieser auf Anweisung des Gesundheitsministeriums verblockt werden. Dabei hatten viele Schülerinnen und Schüler ursprünglich das BBZ in Münnerstadt wegen des wöchentlichen Wechsels von Schule und Praxisstelle gewählt.
"Quarantäne, Impfung, Rahmenhygieneplan, wir mussten uns mit vielem anfreunden. Wenn das so zusammenträgt, ist es fast unreal", berichteten Gißler und Schlembach.
Der stellvertretende Landrat Gotthard Schlereth (Freie Wähler) betonte, Demut und Bescheidenheit seien nötig, wenn man mit Menschen arbeite. "Sie haben gelernt, mit Behinderten zu arbeiten", ergänzte Hoffmann. "Wir brauchen noch Leute, die was anpacken wollen und sich auch mal die Hände schmutzig machen." Elmar Wiesner, der Vorsitzende des BBZ-Vordervereins und früher selbst hier Lehrer, betonte für den Vorstand: "Wir sind sehr angetan, was hier inhaltlich passiert." Obwohl die Corona-Pandemie den Schulbetrieb stark getroffen habe, seien die fachlichen Leistungen ausgezeichnet.