Aus Schule wird Kinderkrippe
Autor: Andrea Spörlein
Litzendorf, Donnerstag, 12. Oktober 2017
Notwendig gewordene Umplanungen sollen den Betrieb der Einrichtung in Naisa erleichtern.
Litzendorfs Bürgermeister Wolfgang Möhrlein (CSU) erläuterte dem Gemeinderat in seiner letzten Sitzung das weitere Vorgehen im Rahmen des Umbaus der ehemaligen Schule in Naisa. Im Zuge der Planungen zur Realisierung des Bauvorhabens wurden Umplanungen vorgenommen, die den Betrieb der künftigen Kindertagesstätte erleichtern sollen. Diese führten zu Änderungen der Brandschutz relevanten Rahmenbedingungen, die im Zuge der Erstellung des Brandschutznachweises zugrunde gelegt wurden. Daher mussten diese Änderungen brandschutztechnisch bewertet werden und führten zum ersten Nachtrag des Brandschutzgutachtens.
Räte geben grünes Licht
Die Kindergartengruppe im Kellergeschoss der ehemaligen Schule Naisa kann aufgrund der Bestandssituation nur über eine Rampe barrierefrei gestaltet werden. Dies wird aufgrund des unmittelbar angrenzenden Freibereichs und aus wirtschaftlichen Gründen seitens der Gemeinde Litzendorf nicht vorgesehen. Insbesondere auch deshalb nicht, da die drei bereits bestehenden Gruppen im Birkenweg barrierefrei erreichbar sind. Beim Umbau der Gemeindewohnung zu zwei Kinderkrippengruppen können von der Eingangsebene aus die um ein Halbgeschoss versetzten Ebenen der Gruppen-, Ruhe- und Sanitärräume nur durch eine Treppe erreicht werden. Auch dies stellt eine Abweichung von den Vorschriften der bayerischen Bauordnung dar. Allerdings werden die neuen Treppenläufe ein kindgerechtes Steigungsverhältnis erhalten und entsprechende Treppenschutzgitter vor und nach der Treppe errichtet.
Der Gemeinderat billigte einstimmig die vorgestellte Tektur zum Bauantrag vom Dezember 2016, den Nachtrag zum Brandschutzgutachten und die vorgestellten Abweichungen von der bayerischen Bauordnung und war mit der weiteren Vorgehensweise einverstanden.
Bürgermeister Möhrlein informierte darüber hinaus über die Einwände zum ausgelegten Bebauungsplan "Tanzwiesen-West". Er wies des Weiteren darauf hin, dass drei Schallschutzgutachten notwendig werden. Hierbei geht es um die Lärmbelastung durch die Staatsstraße, des Spielplatzes sowie des Kirchweihplatzes. Diese seien nach Erhalt der Schallschutzgutachten zu würdigen. Gemeinderat Franz-Josef Schick (SPD) bat die Verwaltung zu prüfen, ob gerade bezüglich der Kirchweih beziehungsweise insbesondere der Lärmbelästigung ein privatrechtliches Duldungsrecht im Rahmen einer Grunddienstbarkeit vermerkt werden könne. Möglicherweise wäre es möglich, dies schon im Rahmen des Gutachtens zu vermerken.
Genuss-Marathon geplant
Im Rahmen der Fränkischen Toskana und in Verbindung mit der Gemeinde Gundelsheim soll im nächsten Jahr ein Genuss-Marathon stattfinden. Zwei Vertreter der Tricamp GmbH aus Gundelsheim, die als Veranstalter an die Gemeinde herangetreten waren, stellten dem Gemeinderat dieses Projekt vor. Der Marathon bzw. der Halb-Marathon soll durch die Gemeinden der Fränkischen Toskana beziehungsweise die Gemeinde Gundelsheim führen. Die geplante Veranstaltung orientiert sich am sich am Vorbild des "Marathon du Medoc" in Frankreich, der 2017 bereits in der 33. Auflage stattfand. Das Konzept sieht neben der sportlichen Herausforderung ein großes Rahmenprogramm vor, in der sich die Region mit ihren Besonderheiten, zum Beispiel dem Biergenuss präsentiert. Die Veranstaltung soll vom 28. bis zum 30. September 2018 stattfinden. Neben dem Sport wird es dann ein Programm für Begleiter und Zuschauer geben. Start und Ziel ist im Bereich der Tanzwiesen angedacht. Etwa alle fünf Kilometer werden die Gäste dann ein Angebot vorfinden. Es kann sich dabei um einen Ausschank oder um eine Verköstigung handeln, ein Angebot von Vereinen oder sonstige Aktivitäten. Eine genaue Detailplanung könne erst dann erfolgen, wenn klar ist, welche Akteure mit dabei sein werden.
Mehrwert für die Region
Durch die Wochenendveranstaltung und das Rahmenprogramm will man versuchen, rund 1000 Teilnehmer mit Begleitung zu mobilisieren. Dies soll für die Fränkische Toskana natürlich nicht nur an diesem Wochenende zu einem Mehrwert führen, sondern auch zu einem weiteren Besuch anregen. Das Risiko der Veranstaltung liegt bei der Tricamp GmbH. Allerdings müssen die beteiligten Gemeinden eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 2500 Euro übernehmen. Sollte die Veranstaltung einen Gewinn erzielen, dann würde ein Betrag in Höhe von 500 Euro für soziale Zwecke an die Gemeinde gehen. Notwendig wird ein Organisationsteam von Seiten der Gemeinde sein und rund 200 ehrenamtliche Helfer.Für Tourismusmanagerin Bianca Müller wäre eine solche Großveranstaltung eine überaus positive und willkommene Möglichkeit, für den Tourismus und für die Fränkische Toskana nachhaltig zu werben. In der sich anschließenden Diskussion im Gemeinderat konnten noch Detailfragen geklärt werden und das Gremium stimmte einstimmig dafür, einen Genuss-Marathon 2018 durchführen zu wollen.