Aus Ricotenplatz wird Rasenplatz
Autor: Rüdiger Klein
Memmelsdorf, Mittwoch, 01. Juli 2020
Der Gemeinderat Memmelsdorf befasste sich mit dem Umbau des Platzes. Memmelsdorfer Sportler dürfen dann in Sichtweite von Schloss Seehof ihrem Hobby nachgehen. Stephan Starost ist neuer gemeindlicher Jugendbeauftragter.
Klaus Achatzy von der Liste Grünes Memmelsdorf setzte nach der Eröffnung der jüngsten Ratssitzung durch Bürgermeister Gerd Schneider gleich einmal einen Akzent: Er bat darum, den Tagesordnungspunkt drei aus der nichtöffentlichen Sitzung des Gremiums nach vorne in die öffentliche Sitzung zu schieben. Die Überschrift zu diesem Tagesordnungspunkt signalisiere schon, dass der Inhalt alle Memmelsdorfer interessieren werde. Es sollte also auch bei der öffentlichen Sitzung um die "zukünftige Klärschlammverwertung über die Regionalwerke Bamberg" gehen.
Davor hatte das Gremium mit Stephan Starost (SPD) einen neuen Jugendbeauftragten gewählt, und Angelique Brink von der Begegnungsstätte "Mittendrin" hatte trotz der Erschwernisse in der Covid-19-Hochphase eine durchweg positive Bilanz ihrer nun gut ein Jahr währenden Tätigkeit in der und für die Begegnungsstätte präsentiert.
Zustimmung gab es auch für eine Personalie, die die Gemeindekasse und das Bauamt betraf.
Dann aber kamen die schwereren Brocken auf den Tisch.
Umbau zum Rasenplatz
Zunächst gab deshalb Stefan Walz vom Bauamt der Gemeinde einen Sachstandsbericht zum sogenannten Ricotenplatz bei der Sportanlage in der Schmittenau. Alle Ratsmitglieder zeigten sich dankbar dafür, dass der verschlissene Hartplatz, der vor zehn Jahren vom Sandplatz zum Ricotenplatz umgebaut wurde, möglicherweise bald schon eine Notiz in den Annalen von Memmelsdorf sein soll.
Vom Baumrindenbelag auf dem Platz ist aktuell schon längst nichts mehr zu sehen. Dabei ist der Unterhaltsaufwand für einen Ricotenplatz sogar unverhältnismäßig höher als der für einen Rasenplatz. So kam in der Diskussion darüber, was mit dem Platz, der seinerzeit für 123 509 Euro errichtet worden war, in näherer Zukunft geschehen soll, zum Ausdruck, dass man an einen Umbau zum Rasenplatz denke.
Wenn der Platz weiterhin als Sportplatz genutzt werde, so hatte der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) mitgeteilt, werde der Verband auch die vor zehn Jahren gewährten 23 300 Euro Zuschuss nicht zurückfordern. Also wird es wohl bald wieder einen Rasenplatz mehr in der Schmittenau geben, und Memmelsdorfer Sportler dürfen in Sichtweite von Schloss Seehof sporteln. Davor muss die Verwaltung noch einige Kostenschätzungen für die verschiedenen Umbauvarianten einholen. Zudem sollen die Vereine am Ort befragt werden, ob und in welchem Umfang Bedarf an einem Wintertrainingsplatz besteht.