Aus Neugier zum Blutspenden
Autor: Gerda Völk
Michelau, Mittwoch, 02. Mai 2018
Im Alter von 18 Jahren wollte Otto-Karl Fischer seine Blutgruppe wissen. Da es beim Arzt eine Gebühr gekostet hätte, ist er zum Blutspenden gegangen. Da es ihm gutgetan hatte, sind die Blutspendenterm...
Im Alter von 18 Jahren wollte Otto-Karl Fischer seine Blutgruppe wissen. Da es beim Arzt eine Gebühr gekostet hätte, ist er zum Blutspenden gegangen. Da es ihm gutgetan hatte, sind die Blutspendentermine seiner Heimatgemeinde schon zu einer lieb gewonnenen Tradition geworden. Seit beinahe vier Jahrzehnte lässt sich der heute 57-Jährige das kostbare Lebens-Elixier "anzapfen".
Früher mussten zwischen den Spenden 90 Tage vergehen, heute sind es 56 Tage. Dies gilt aber nur für Männer. Im Verlauf seiner langen Spendenbereitschaft hat es Otto-Karl Fischer auf stolze 150 Mal gebracht. Bei der Blutspender-Ehrung der Gemeinde Michelau wurden zwölf Blutspender für 50-, 75-, 100- und 150-maliges Spenden geehrt.
Franken sind eifrige Spender
BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak würdigte die schöne Tradition, mit der die Gemeinde Michelau seit Jahren hinter dem Blutspendewesen des BRK steht. Den Geehrten dankte er für ihr Engagement. "Dass man es heute als Selbstverständlichkeit betrachtet, immer genügend Blut zu haben, dazu haben Sie beigetragen", sagte Petrak. Gemessen an der Bevölkerungszahl nimmt der Landkreis Lichtenfels bayernweit eine Spitzenstellung ein. "Der kleinste Landkreis hat die höchste Quote", freute sich Petrak. Überhaupt seien die Franken ganz eifrige Spender. Franken sei die Blutbank Bayerns. "Frankens Blut fließt durch die Adern Oberbayerns", schmunzelte der BRK-Kreisgeschäftsführer. Auch Alfred Klerner hat 150 Mal seinen wertvollen Lebenssaft zur Verfügung gestellt. Wann er das erste Mal gespendet hat, daran kann er sich heute nicht mehr erinnern. Er sei noch nie abgelehnt worden, weder in Lichtenfels noch in Michelau, erzählt Klerner. Es gehe ihm nach den Spenden gut. "Du kommst doch nur wegen uns", sagt eine Frau lachend, die das Interview zufällig mitbekommen hat. Ein Scherz, der die Runde zum Lachen bringt. Man kennt sich halt.
Bürgermeister Helmut Fischer, selbst eifriger Blutspender, spricht vom Blutspendewesen als breitem Band der Solidarität. Gemeinsam mit Petrak und der stellvertretenden Vorsitzenden des BRK-Kreisverbandes, Rosemarie Görhring nahm Fischer die Ehrungen vor. Michelau sei, so Petrak, die einzige Gemeinde im Landkreis, die ihre Helfer mit zu den Ehrungsabenden einlädt. "Für uns ist es eine schöne Wertschätzung", findet Sylvia Spitzenpfeil, die zum achtköpfigen Helferteam gehört, ohne deren Mithilfe die Spendentermine nicht möglich wären. 2017 haben in Michelau an vier Terminen 467 Blutspender teilgenommen sowie 33 Erstspender. Die Gesamtstatistik des BRK-Kreisverbandes weist für das abgelaufene Jahr 38 Termine mit 388 Erstspender und 5916 Blutspendern aus. gvö