Aus Liebe zum Glauben
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Windheim, Dienstag, 29. Mai 2018
In Windheim wird Fronleichnam seit Jahrhunderten begangen. Dazu gehört auch das Aufbauen des Altars, das traditionell in Familienhänden ist.
Karl-Heinz Hofmann
Fronleichnam ist das Hochfest des heiligsten Leibes und Blutes Christi. Der Altaraufbau ist überall große Ehrensache für die katholischen Christen und oft traditionell in Familienhänden. In Windheim wird das Fronleichnamsfest nach alter Tradition und Ritual seit Jahrhunderten festlich begangen.
Altbürgermeister Gerhard Neubauer (er war von 1990 bis 2002 Bürgermeister von Steinbach am Wald), ist Windheimer und war schon von Kindesbeinen an beim Altaraufbau dabei. Er weiß aus eigener Erfahrung, und auch aus Überlieferung seiner Vorfahren, wie viel Mühe, aber auch Liebe zum Glauben und Frömmigkeit, hinter den Altaraufbauarbeiten steckt.
Am frühen Morgen des Feiertags Fronleichnam (dem Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi) werden Altar- Einzelteile aus ihrer Einlagerung geholt. Diese wurden Tage vorher schon von Staub befreit und herausgeputzt.
"Der wichtigste Schritt ist, wie beim Hausbau, das Fundament", erklärt Neubauer mit leichtem Schmunzeln. Aber wohlwissend, dass es eine ernste Angelegenheit ist, denn sowohl die Stufen als auch der Altartisch müssen in die Waagerechte gebracht werden, vor allem bei einer unebenen Hoffläche, auf der die sakrale Einheit aufgebaut wird. Wenn das große Mittelstück mit dem Altarbild "Jesus mit Kelch und Brot" sowie die beiden Apostel Petrus und Paulus als Seitenbilder gesetzt sind, ist die akribische und zum Teil körperlich anstrengende Arbeit getan.
Dazu ist mindestens ein großer Helfer erforderlich, der das obere Bild auf die Mitte des Hauptbildes aufsteckt. Nun folgt das liebevolle, aber nicht weniger akribische Schmücken mit Kerzenleuchter und Blumen. Die weißen Altartücher müssen genau ausgerichtet und befestigt werden. Ein Kruzifix, umrahmt von sechs Kerzenleuchtern, macht die Altargestaltung vollständig. Vor den Altarstufen wird ein Teppich ausgelegt, und an den Altarseiten zieren junge Birkenbäumchen das sakrale Refugium. Auch an die Abstellungsmöglichkeit für die Statuen und Heiligenfiguren, die bei der Prozession mitgetragen werden, ist gedacht, dafür stehen Bänke bereit, die mit weißen Tüchern verziert werden.