Druckartikel: Auguste Döll lebt mit 90 Jahren in einem großen Kreis geborgen

Auguste Döll lebt mit 90 Jahren in einem großen Kreis geborgen


Autor: Ulrike Langer

Haßfurt, Sonntag, 05. Juli 2015

von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer Haßfurt — "Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden", sagte Auguste "Gusti" Döll aus Haßfurt, die am Samstag ihren 90. Geburtstag feierte. Zu...
Gusti Döll aus Haßfurt feierte am letzten Samstag ihren 90. Geburtstag.  Foto: Ulrike Langer


von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer

Haßfurt — "Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden", sagte Auguste "Gusti" Döll aus Haßfurt, die am Samstag ihren 90. Geburtstag feierte. Zum Jubelfest gratulierten neben Dieter Schneider und Franz Schneider mit ihren Familien auch die Nachbarschaft, mit der sie ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, sowie der stellvertretende Landrat Oskar Ebert und Bürgermeister Günther Werner.
Auguste Döll, geborene Heß, wurde in Haßfurt geboren und absolvierte nach dem Schulbesuch eine kaufmännische Lehre im Textilwarengeschäft Kur in Haßfurt. Nach der dreijährigen Ausbildung war sie dort weitere acht Jahre als Verkäuferin beschäftigt, bevor sie elf Jahre als kaufmännische Angestellte in der Lohnbuchhaltung der Firma Mölter arbeitete. Zuletzt war sie noch sechs Jahre Stenotypistin bei der Firma Ilse.
1950 hatte sie Lothar Döll aus Horhausen geheiratet, der als Meister bei FAG-Kugelfischer arbeitete. "Wir hatten eine sehr glückliche Ehe, auch wenn wir keine Kinder bekamen", erzählte die Jubilarin. Statt um ein eigenes Kind kümmerte sie sich um eines der Kinder ihrer Schwester. "Mit zwei Jahren kam Dieter Schneider zu uns und wir haben ihn bis zum 16. Lebensjahr großgezogen", sagte Gusti Döll. Dass er dann als Jugendlicher wieder zu seinen Eltern in der Pfalz zog, hatte sie damals nur schwer verkraftet. Doch er besucht seine Tante, so oft er kann.
Mit ihrem Mann kegelte Gusti Döll regelmäßig beim "Stammtisch" im Wildbad, machte Urlaub in Österreich und der Schweiz und besuchte viele Feste. Sie ging außerdem jeden Montag zum Turnen beim TV Haßfurt. Seit dem Tod ihres Mannes 2003 versorgt sich Gusti Döll noch fast ganz alleine. Sie geht selbst einkaufen, kocht und kümmert sich um Haus und Garten. Lediglich eine Putzhilfe und ein Gärtner unterstützen sie. Zu ihren liebsten Beschäftigungen zählt sie das Zeitunglesen, das Lösen von Kreuzworträtseln und die Arbeit im kleinen Nutzgarten. Außerdem kümmert sie sich gerne um die Blumen in Haus und Garten und besucht nach Möglichkeit auch die Sonntagsgottesdienste in der Pfarrkirche. "Sie hat eine unglaubliche Energie. Dazu ist sie sehr großzügig und freundlich", beschrieb Dieter Schneider seine Tante liebevoll. Diese Eigenschaften wissen auch die Nachbarn zu schätzten, die ihrerseits um das Wohl der Jubilarin bedacht sind.