Aufgefischt
Autor: Michael Busch
Erlangen, Donnerstag, 28. April 2016
Michael Busch D as Motto "Offen aus Tradition" postuliert die Hugenottenstadt Erlangen immer wieder gerne. Doch diese Offenheit hat einen Bruch erlitten. Ne...
Michael Busch
D as Motto "Offen aus Tradition" postuliert die Hugenottenstadt Erlangen immer wieder gerne. Doch diese Offenheit hat einen Bruch erlitten. Nein, es geht nicht um das Thema Flüchtlinge oder Studenten. Es geht um den Berg. Denn der ist alles: Nur nicht mehr offen.
Zäune und Bretter im Kellerbereich versperren manchem die Sicht, vielen verhageln diese Sicherheitseinrichtungen schon vorab die Freude auf die Bergkirchweih. Nicht die Maß, die mit neun Euro ebenfalls offen gegenüber der Tradition der Preissteigerung ist, beschäftigt die Menschen: Nein, wie uns die Geschichte es lehrt, sind es Zäune, die zu Diskussionen führen.
Zugegeben: Wer hat nicht schon tief durchgeatmet, wenn bei zwischen zwei und viereinhalb Metern Entfernung zum Boden, die Tanzenden an den Balustraden dem Abgrund gefährlich nahe kamen? Wer hoffte inständig, dass die Weisheit "Kindern und Betrunkenen passiert nichts" gerade am Berg
nicht der Weisheit letzter Schluss sein sollte? Es waren schon immer mal Fehltritte, die ihr gesamtes Gefahrenpotenzial lediglich nicht entfaltet haben, weil ein Schutzengel in Form anderer Gäste beherzt zufasste, um so manchen Grattanzer auf der Bierbank vom Absturz zu bewahren.
Doch gleich das ganze Gelände mit Zäunen zu umfassen? Ist denn tatsächlich so viel passiert? Was sagt denn die Statistik? Wäre es nicht einfacher den ganzen Berg in den Wiesengrund zu verlegen? Da ist es schön flach und man bräuchte nur einen Zaun in Richtung Regnitz, um den Fall zu verhindern, dass einer ins Wasser fällt. Oder den Berg platt machen! Das Gerät wäre Dank des Neu-Tunnelbaus vorhanden.
Die Idee gab's schon? Echt? Und ich dachte, die wäre jetzt zu doof gewesen.