Aufgefischt
Autor: Michael Busch
Erlangen, Donnerstag, 18. Februar 2016
Michael Busch A m 6. März dürfen die Erlanger sich entscheiden, ob sie eine Stadtumlandbahn (StUB) haben wollen oder auch nicht. Ein Thema, das die Menschen...
Michael Busch
A m 6. März dürfen die Erlanger sich entscheiden, ob sie eine Stadtumlandbahn (StUB) haben wollen oder auch nicht. Ein Thema, das die Menschen in der Stadt wie auch den Landkreis beschäftigt. Ein Thema, das polarisiert.
Doch die Wähler müssen aufpassen. Denn Einfachheit ist bei dem Thema aus ganz anderer Hinsicht nicht gegeben. Die Abstimmung ist mal wieder komplizierter als gedacht. Denn: Wer für die StUB ist, muss mit NEIN stimmen, und wer dagegen ist, hat das JA anzukreuzen. Hä? Unsereins käme gar nicht auf die Idee. Von Kindesbeinen an lernte der normale Mensch die Fragestellung kennen: Bist Du dafür? Ja oder Nein? Simpel! Irgendwie sogar idiotensicher.
Doch dann kam Hans Sachs. Sie kennen Hans Sachs nicht? Gut, man muss schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, um diesen Nürnberger Oberstaatsanwalt zu kennen. Der wurde durch seine Fernsehauftritte in der Sendung "Was bin ich?" mit Ratemoderator Robert Lemke bundesweit bekannt. Bis 1989 nervte er nicht nur die zu erratenden Personen mit verzwickten Fragen, sondern auch die Zuschauerwelt. Denn es gab keine klare Frage, die recht simpel zu beantworten war. Bei ihm hieß es eher: "Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie, wenn Sie nicht das sind, was ich glaube, eher nicht zu der Gruppe gehören, die wir alle meinen zu wissen?" Ein zweites und deutliches: Hä?
Genau daran erinnert die Fragestellung in Erlangen beim Bürgerentscheid. "Sind Sie dafür, dass die Stadt Erlangen das Projekt StUB (Stadt-Umland-Bahn) nicht realisiert?" Warum kompliziert, wenn es doch so einfach wäre ...
Oder wie die Profis sagen: "Stimmen Sie diesem Aufgefischt nicht wirklich zu, antworten Sie mit Hä?"