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Auf Fördermittel hofft Heiligenstadt vergebens


Autor: Carmen Schwind

Heiligenstadt, Sonntag, 02. April 2017

Der Ingenieur Peter Bittel stellte in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Heiligenstadt im Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung in Oberleinleiter...


Der Ingenieur Peter Bittel stellte in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Heiligenstadt im Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung in Oberleinleiter die Planung für den Retschgraben vor.
Dieser und ein zudem noch namenloser Graben verlaufen im westlichen Ortsbereich von Oberleinleiter; und zwar teilweise offen und teilweise verrohrt. Sie verlaufen teilweise auf öffentlichem, teilweise auf privatem Grund und manchmal unter Gebäuden hindurch. "Wir haben gesehen, dass sich die Rohre in sehr schlechtem Zustand befinden", berichtete Peter Bittel.


Bessere Bewirtschaftung

Deshalb sollte die Verrohrung erneuert werden und künftig nur durch öffentlichen Grund im Straßenbereich verlaufen.
Anstelle des ursprünglich geplanten Regenwasserkanals im südwestlichen Ortsbereich soll die neu geplante Bachverrohrung auch als Regenwasserableitung genutzt werden. "Durch die Verlegung der Verrohrung in den öffentlichen Straßenraum kann die Anlage besser bewirtschaftet werden", erläuterte der Ingenieur. Für die Lösung sind sieben Schachtbauwerke nötig und es sollen Stahlbetonrohre verbaut werden. Angrenzende Grundstücke werden direkt an die Bachverrohrung angeschlossen. Vor dem Einlauf ist ein Sandfangbecken geplant.


370 000 Euro teuer

Für die Bachverrohrung mit einem Sandfang sind etwa 405 000 Euro geplant. Mit Pflanzarbeiten von etwa 2400 Euro, Baunebenkosten in Höhe von rund 63 000 Euro und Kosten für Grunderwerb in Höhe von 4600 Euro kommt diese Lösung auf eine Gesamtsumme von rund 475 000 Euro.
"Da fallen dann aber Kosten für den ursprünglich geplanten Regenwasserkanal weg", warf Bittel ein und ermittelte Gesamtkosten in Höhe von 370 000 Euro für diese Lösung. Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit) berichtete, dass die Verwaltung nach Fördermöglichkeiten beim Wasserwirtschaftsamt nachgefragt habe. Doch da gebe es keine, da dies eine Aufgabe der Gemeinde sei. Heiko Ott (BN) ließ sich das Sandfangbecken erklären: Hier handelt es sich demnach um einen mit Natursteinen gepflasterten Bereich mit geringem Gefälle. Das einfließende Wasser wird abgebremst und Schmutz wird festgehalten.
Ott hatte auch Sorge, dass dann im Mühlbach nicht mehr so viel Wasser fließen werde und dieser verwuchern könnte. Krämer ist der Ansicht, dass sich darum gegebenenfalls die Anwohner kümmern müssten.
Die Räte stimmten der Verlegung des Retschgrabens zu und beauftragten die Gemeinde, die wasserrechtliche Genehmigung daür einzuholen.