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Auf einer Wellenlänge


Autor: Katharina Müller-Sanke

Kulmbach, Montag, 23. November 2015

Weihnachtskonzert  Das Kulmbacher Kammerorchester hat am 20. Dezember einmal mehr den Trebgaster St.-Johannes-Chor zu Gast.
Mitglieder des Kulmbacher Kammerorchesters Foto: Archiv/Katharina Müller-Sanke


von unserer Mitarbeiterin 
Katharina Müller-Sanke

Kulmbach — Der Trebgaster St. Johannes-Chor und das Kulmbacher Kammerorchester waren gleich auf einer Wellenlänge. Vor drei Jahren hatte der langjährige Chorleiter in Trebgast, Thomas Grünke, auch beim Kulmbacher Kammerorchester den Taktstock übernommen. "Ein gemeinsames Konzert bot sich da einfach an", ist er überzeugt. Und so konnte die lange Tradition des Kammerorchesters, immer am vierten Advent ein Konzert mit Chor zu geben, fortgeführt werden.


Zum dritten Mal

Schon der frühere Dirigent Horst Degelmann hatte dieses Konzert - damals gemeinsam mit dem Plassenburg Singkreis - durchgeführt. Nun findet es zum dritten Mal mit dem Treb gaster St.-Johannes-Chor statt. Beide Ensembles haben sich von Anfang an gut verstanden.
Manfred Kolb als Sprecher des Chores und Hans Beyer vom Kammerorchester kennen keine Diskussionen um Gagen, Programme oder Konzerte. Alles wird schnell und einfach geklärt. "Wir machen gerne zusammen Musik, das ist alles, worum es geht. Die Proben laufen sehr harmonisch", so Beyer.
Müsste das Orchester einen Chor quasi "einkaufen", so wie es oft mit Solisten geschieht, wäre dies zum einen sehr teuer, zum anderen müssten beide Ensembles erst aufeinander eingestimmt werden. Das ist hier nicht der Fall, denn schon vor den gemeinsamen Proben wird der gute Grundstock effektiver Zusammenarbeit gelegt. Durch den gemeinsamen Chorleiter ist der Stil beider Ensembles ähnlich. Thomas Grünke kann in den Proben auch ein besonderes Augenmerk auf die Eigenheiten des jeweils anderen legen. Überhaupt versucht Grünke als Dirigent sehr auf seine Musiker und Sänger einzugehen. "Natürlich proben wir konzentriert. Wenn es auf ein Konzert zugeht, kann es auch anstrengend sein. Aber es sind ja alle freiwillig da, da muss es auch Spaß machen."
Passend zu Weihnachten haben sich die Musiker Stücke gewünscht zum "Dahinschmelzen". "Tollite Hostias" von Camille Saint-Saens zum Beispiel - "das ist so schön, da kommen mir die Tränen", so Hans Beyer. Überhaupt ist das Programm sehr kurzweilig. Zum Beispiel wird bei Bachs bekanntem und beliebten "Nun kommt der Heiden Heiland" nur der Anfang und der Schlusschoral gespielt. "Die Arien in der Mitte sind vielen zu langwierig. Im letzten Jahr war das die Rückmeldung auch aus dem Publikum. Jetzt machen wir es in diesem Jahr eben mal so", so Grünke. Neben Bach werden auch der Winter aus Vivaldis vier Jahreszeiten, ein Vivaldi-Cellokonzert, ein Oboenkonzert und vieles weitere präsentiert. Das Orchester wird zum Konzert von Ines Roid und Antje Letz an der Oboe, Lena Schaefer an der Violine sowie den Cellisten Alexander Wulf und Johanna Heckel ergänzt.
Im Frühjahr soll es übrigens einen Gegenbesuch geben. Das Kammerorchester wird dann beim Psalmenkonzert zur Passionszeit in Trebgast mitwirken. Nun hoffen beide Ensembles noch auf viele weitere aktive Mitspieler und vor allem Sänger für. "Die Stimmung bei uns ist gut. Und singen kann ja eigentlich jeder", so Manfred Kolb. Ein paar junge Gesichter wären sehr wünschenswert. Damit Chor und Orchester noch viele ansprechende Konzerte geben können.