Auf die Plätze, fertig, los!
Autor: Matthias Einwag
Marktzeuln, Donnerstag, 22. Dezember 2016
Nach Weihnachten beginnt der Fahrspaß mit E-Karts in der neu gebauten Action-Arena in Marktzeuln.
matthias Einwag
In der großen Halle wird noch gehämmert und geschraubt. Handwerker sind dabei, die letzten Arbeiten auszuführen, denn nach Weihnachten soll die Eröffnung der neu errichteten Action-Arena stattfinden. Für insgesamt knapp zwei Millionen Euro wurde diese Konstruktion aus Stahlträgern in den vergangenen Monaten an jener Stelle hochgezogen, an der die Kart-Arena gestanden hatte, die im Juli 2015 abbrannte.
Die Karts stehen schon bereit. 21 funkelnagelneue Elektroflitzer hat Frank Kruscha für die neue Bahn gekauft - 18 Einsitzer für Erwachsene, zwei BambinoKarts sowie einen Twin-Kart, das ist ein Fahrzeug mit zwei Lenkrädern, das dafür gedacht ist, Kinder oder Menschen mit Behinderung mitzunehmen.
Etwa 400 Meter lang ist der Rundkurs in der Halle, der über eine Brücke führt und rund vier Meter Höhenunterschied aufweist, sagt Teamleiter Dominik Hartan, einer der Mitarbeiter, die den Fahrbetrieb überwachen werden. Mit einem elektrischen Unterbrecher könne das Aufsichtspersonal notfalls während des Rennens eingreifen.
Sicherheit ist dem Betreiber sehr wichtig. Wer sich in der Halle umschaut, findet kein brennbares Material. Die Rennstrecke ist so konzipiert, dass sie für die Fahrer eine Herausforderung darstellt. Sie ist jedoch auch für den jeweiligen Rennleiter in seinem Aufsichtsstand in jedem Winkel einsehbar.
Verheerendes Feuer
Frank Kruscha hatte 2008 ein ehemaliges Möbelhaus in Marktzeuln übernommen und es zu einer Kart-Arena umgebaut. Um das Raumklima zu verbessern, hatte er im August 2014 von Benzin- auf Gasmotoren umgestellt. Im Juli 2015 war es dann nach dem Fahrfehler eines 30-Jährigen zu einem verheerenden Brand gekommen. Der 30-Jährige war damals schwer verletzt worden, die Kart-Arena brannte nieder.Das kann nun nicht mehr geschehen. Bewusst setzt Frank Kruscha auf Elektromotoren, auch wenn diese Karts relativ teuer sind. Die Motoren der Sinus-Karts seien sehr leistungsfähig, sagt Dominik Hartan. Ausgelegt sind sie dafür, Personen mit einem Körpergewicht bis zu 110 Kilogramm locker über die Strecke zu tragen. "Sie machen keinen Lärm und keinen Gestank", ergänzt er, "zudem ist unsere Halle jetzt beheizt".
Die Akkus der kleinen Boliden reichen für maximal eine Stunde Fahrzeit. Spätestens dann muss der Fahrer einen Boxenstopp einlegen, um Energie zu tanken.
Einzelfahrt oder Rennen
Je nach Buchung können die Gäste der Action-Arena Einzelfahrten von zehn oder 15 Minuten absolvieren. Zudem ist es möglich, Rennen zu fahren. Ein 30-minütiges heißt "Monaco": 20 Minuten Rennen, zehn Minuten Qualifizierung. Maximal zehn Fahrer dürfen auf die Strecke. Regie führt das Personal. Wer sich für ein Rennen entschließt, den erwartet viel Fahrspaß in den flachen E-Karts. "Es geht ganz leicht: Rechts Gas, links Bremse", sagt Dominik Hartan. Gepolsterte Schalensitze machen diese Karts bequemer als ihre Vorgänger, außerdem sind die Sitze verstellbar und lassen sich an die Statur des Fahrers anpassen. Die flachen Flitzer besitzen luftgefüllte Dunlop-Pneus sowie eine rundherum verlaufende Stahlrohrkonstruktion als Rammschutz.
Zuschauer haben übrigens im großzügig verglasten Bistro im ersten Stock so etwas wie Tribünenplätze. Von dort oben lässt sich bei Baguette oder Pizza die Rennstrecke überblicken.
"Einige Gimmicks bereiten wir auch noch vor", sagt Dominik Hartan. Im Lauf des nächsten Jahres soll auf den ungenutzten Freiflächen inmitten der Rennstrecke ein Adventure-Minigolf entstehen - "doch das ist noch Zukunftsmusik".