Druckartikel: Auf die Plätzchen, fertig, los!

Auf die Plätzchen, fertig, los!


Autor: Michael Busch

Herzogenaurach, Dienstag, 10. Dezember 2019

Selbstgebackene Weihnachtsplätzchen, schön verpackt und charmant verteilt. Die Praktikanten von Puma hatten eine besondere Weihnachtsidee.
Laura Kraus (v.l.), Tamara Kaiser, Nick Sandner und Ingrid Schoyerer teilen die Tüten mit den selbstgebackenen Plätzchen aus. Sehr zur Freude der Senioren im Zentrum für Betreuung und Pflege Curanum.  Foto: Busch


Michael Busch "Klar, wir hätten auch Geld sammeln können oder die Plätzchen verkaufen, um Geld zu erzielen." Der Gesichtsausdruck der Betreuerin der Praktikanten und Werkstudenten, Laura Kraus, zeigt an, dass sie aber stolz ist, dass die Praktikanten beim Herzogenauracher Unternehmen Puma eine viel bessere Idee hatten. Es wurde nämlich nicht dieser scheinbar einfache Weg gegangen, sondern Herz für das Soziale und Arbeitskraft zusammengetan, um das Projekt "Weihnachtsbäckerei" umzusetzen.

Vor gut zwei Monaten habe man die Idee entwickelt. 35 Praktikanten und die Werkstudenten haben in der Kantine kräftig gebacken, verschiedene Sorten, die dann verschenkt werden sollten. Dem kleinen Team, von der Betriebsrätin Ingrid Schoyerer begleitet, wurde die Aufgabe übertragen, das Backwerk dann an die Senioren im Zentrum für Betreuung und Pflege Curanum in der Tuchmachergasse zu verteilen. Gut 40 Pakete, die da rechtzeitig zum nachmittäglichen Kaffeetreff die Besitzer wechselten.

Und wer nicht im weihnachtlich dekorierten Speisesaal dabei sein konnte, wurde von Laura Krause, Tamara Kaiser und Nick Sandner in den Zimmern besucht.

Kreativität gefordert

Demenzbetreuer Rainer Porsche ist begeistert, denn: "Wir haben zwar viele karitative und kirchliche Einrichtungen, die an uns denken, aber das eine Firma so etwas macht, ist eher selten." Wobei es ja die Praktikanten waren. Dennoch: "Unsere Vorgesetzten fanden die Idee toll. Dietmar Knöß, der oberste Personalchef, war gleich Feuer und Flamme, da es ein Gemeinschaftsprojekt war und auch noch ein gutes Werk dahinter stand", erzählte Kraus.

Ingrid Schoyerer erklärt, dass Puma schon immer mal solche Aktionen mache. "Da werden Kindergärten besucht, da wird einiges gemacht." Der Firma gehe es darum, dass Puma die Mitarbeiter animiere, etwas Gutes zu tun, die Kreativität auszuleben. Die Werkstudentin Tamara Kaiser und Auszubildender Nick Sandner sind von der Idee begeistert, dann es geht über das Übliche beim Arbeitgeber hinaus. Kaiser hatte den Eindruck, dass "es Spaß macht eine Freude zu bereiten bei Menschen, die vielleicht wenig Ansprache haben".

Wichtig für die Senioren

Sandner ergänzt: "Es war einfach schön, das Lächeln bei den Damen und Herren zu sehen." Rainer Porsche kann das nur unterstreichen, der gerade um die Problematik bei den Demenzkranken in der Einrichtung weiß. "Sie sind in dem Moment glücklich und nehmen das wahr - und darauf kommt es an."

Der Betreuer hat während dem Verteilen Weihnachtslieder auf dem Klavier gespielt. Der eine oder andere sang bei "Alle Jahre wieder" und "Kling Glöckchen" mit und freute sich bei der Päckchenübergabe. Sie wollten aber auch erzählen. "Meine Nachbarin war fei Weberin bei Puma", erklärte einer der Herren und stupste die Erwähnte an, die dann lächelte. Eine andere Seniorin erklärte, dass es früher immer die Enkelkinder waren, die ihr Geschenke gebracht haben, diese Besuche gebe es aber nicht mehr. "Es ist nicht leicht, zu sehen, wenn die Menschen im Rollstuhl sitzen, nicht mehr selber aktiv sind", sagt Kaiser.

Die Überbringer werden die Eindrücke sicher an die Plätzchenbacker und diejenigen bei Puma, die es interessiert, weitergeben. Denn bei einem dürften sich alle Beteiligten einig sind: Es war auf alle Fälle eine weihnachtliche Leistung, es war aber sicher auch eine sportliche Leistung.