Auf der Suche nach guten Ideen
Autor: Carmen Schwind
Hagenbach, Freitag, 22. Februar 2019
Bei der jüngsten Veranstaltung in Hagenbach wurde unter anderem das Städtebauliche Entwicklungskonzept und dessen Sinnhaftigkeit hinterfragt. Nach dem Willen der Bürger wird es Mitfahrbänken nicht geben.
Insgesamt 30 Bürger waren gekommen, um sich im Feuerwehrhaus in Hagenbach in der jüngsten Bürgerversammlung der Marktgemeinde Pretzfeld von Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökol.) informieren zu lassen.
Bei den Projekten für dieses Jahr fand ein Bürger das laufende ISEK-Programm interessant und fragte sich, ob ein "Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept" denn das Richtige sei. Rose Stark antwortete, dass es sich hier sehr wohl um Entwicklungskonzepte und Fördermaßnahmen für Dörfer handle, dass der Name aber ein wenig verwirrend sei. Dann erklärte sie, dass zwei Büros eine Auftaktveranstaltung durchgeführt haben, Bürger zu Stärken und Schwächen der Marktgemeinde befragt wurden und am 27. März Bürgerwerkstätten durchgeführt werden. "Wenn das Ganze nur nicht so teuer wäre", warf ein Zuhörer ein und die Bürgermeisterin hielt dagegen: "Wir suchen nach guten Ideen. Und eine gute Idee muss nicht teuer sein."
Konzepte sind nötig
Der Bürger griff sich an den Kopf und meinte, dass bei solchen Projekten teure Büros beauftragt werden, dann gebe es Unterprojekte und Konzepte: "Da wird Geld verblasen ohne Ende. Und am Schluss ist keines mehr da, um das Ganze umzusetzen." Rose Stark erklärte, dass solche Konzepte jedoch nötig seien, um Fördermittel zu erhalten: "Das Ausschreibungsrecht will sichergehen, dass Korruption vermieden wird." Sie berichtete, dass zum Beispiel die strengen Vorschriften zu Brandschutz oder Barrierefreiheit deshalb entstanden seien, weil Bürger geklagt und Recht bekommen haben. Eine Bürgerin, die die Auftaktveranstaltung besucht hatte, lobte diese und hofft, dass sich viele Bürger für den ISEK-Prozess interessieren. "Wir wollen das umsetzen, was viele bewegt", bestätigte Rose Stark. Auch in Hagenbach fragte die Bürgermeisterin im Auftrag des Marktgemeinderates, was die Bürger von Mitfahrbänken halten. Ein Zuhörer fragte: "Machen die Sinn?"
Und Rose Stark gab an, dass es hierzu unterschiedliche Meldungen gebe. "Du kommst vielleicht fort, aber nicht mehr heim", meinte ein anderer Zuhörer und ein weiterer sagte lachend: "Wenn ich jemanden bei Sonne da sitzen sehen würde, würde ich rauswinken und sagen: ‚Ihr habt es gut.‘" Letztendlich wurde das Projekt "Mitfahrbänke" als Totgeburt bezeichnet. Als ein Bürger erzählte, dass er auf einer Sitzbank Hundekot vorgefunden habe, diskutierten die Hagenbacher über dieses Thema und ihre schlechten Erfahrungen mit Hundebesitzern, die negativ reagieren, wenn man sie auf Hundekotbeutel oder Leinenpflicht anspreche. Rose Stark berichtete, dass die Kotmengen immer mehr werden und Landwirte Probleme hätten, da sie das Futter vom Feld teilweise nicht nutzen können: "Vielleicht müssen wir uns mehr menschliche Wärme geben, dann braucht man keinen Hund."