Druckartikel: Auf der Kirchweih hat's gefunkt

Auf der Kirchweih hat's gefunkt


Autor: Katharina Müller-Sanke

Sanspareil, Sonntag, 27. Dezember 2015

Elisabeth und Karl Kolb aus Sanspareil feierten diamante Hochzeit.
Elisabeth und Karl Kolb auf ihrer Ofenbank Foto: Katharina Müller-Sanke


Seit 60 Jahren sind Elisabeth und Karl Kolb aus Sanspareil schon ein Ehepaar. Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1955 haben sich beide das Ja-Wort gegeben. Kennengelernt hatten sie sich erst wenige Monate zuvor.
Gefunkt hatte es nämlich auf der Fernreuther Kerwa. Karl Kolb lebte damals in Busbach und kam als Zuchtwart viel in der Gegend herum. Da war es naheliegend, dass er auch in Fernreuth Bekannte hatte und im Mai die Kerwa besuchte.
Elisabeth, die damals schon in Sanspareil lebte, und Karl verliebten sich ineinander. Die Hochzeitsglocken läuteten an Weihnachten. Damit waren beide in guter Familientradition. Auch Elisabeths Eltern hatten am zweiten Feiertag geheiratet. Bald nach der Hochzeit kam der erste Sohn des Paares auf die Welt. Zehn Jahre später folgten zwei weitere Kinder.
Karl Kolb arbeitete auf dem Anwesen mit und fand bald auch eine Stelle als Bauarbeiter. Die Landwirtschaft wurde von da an nur noch im Nebenerwerb geführt. Und das bedeutete jede Menge Arbeit. Doch beschweren will sich niemand. Der Hof und der Garten waren lange der Lebensmittelpunkt des Paares.
Wie so viele haben auch die Kolbs niemanden, der den Hof weiterführt. Doch um den Garten kümmern, das macht beiden auch heute mit 80 und 84 Jahren viel Freude. An ihrem Festtag genießen sie die Gesellschaft vieler Nachbarn und Freunde. Der Gesangverein, die Feuerwehr, Bürgermeister, stellvertretender Landrat und viele Wegbegleiter kommen vorbei. Genau wie damals. "Zur Hochzeit hat man damals das ganze Haus ausgeräumt, um die Gäste unterzubringen", erinnert sich die Jubelbraut noch genau. Und daran, dass es vor 60 Jahrn in Strömen geregnet hat. Aber wie heißt es so schön? Regen bringt Segen. In diesem Fall ist dieser Spruch wahr geworden. kms