Auf dem Weg zum Fußballtrainer
Autor: Helmut Will
Ebern, Freitag, 10. Juli 2020
Zehn Schüler des Eberner Gymnasiums haben die Ausbildung zum DFB-Junior-Coach absolviert.
Einen ersten Schritt in eine lizensierte Trainertätigkeit haben dieser Tage zehn Schüler des Eberner Friedrich-Rückert-Gymnasiums (FRG) getan. Sie erhielten am Donnerstag im Rathaussaal in Ebern ihre DFB-Junioren-Coach-Urkunden.
Uwe Derra, DFB-Trainer im Kreis Haßberge, der in Teilzeit am FRG in Ebern als Sportlehrer tätig ist, freute sich, dass die Urkunden an die Schüler im historischen Rathaussaal der Stadt Ebern übergeben werden konnten. Den Jugendlichen sagte Derra, dass sie ein "ganz besonderes Fußballjahr" hinter sich haben, das unter teils schwierigen Umständen stattfinden musste. Vieles sei über Videokonferenzen abgearbeitet worden. Der Start der Ausbildung konnte nach seinen Angaben wie gewohnt reibungslos beginnen: unter hervorragenden Rahmenbedingungen mit der Dreifachturnhalle und dem Sportplatz.
Trainingslehre
Wegen Corona sei dann der Unterricht ausgefallen und man habe sich mit Videoschaltungen behelfen müssen. "Wir haben versucht, euch auf kindgerechte Weise die Trainingslehre nahe zu bringen und praktisch lernen lassen", sagte Uwe Derra. Jedenfalls hätten sie das Rüstzeug bekommen, auf dem man aufbauen könne, um eventuell in den eigenen Vereinen Traineraufgaben für den Kinder- und Jugendbereich übernehmen zu können. "Wenn die Junioren-Coach-Ausbildung dazu beiträgt, würden wir uns freuen", sagte der Neubrunner.
Einstieg
Der DFB-Junior-Coach ist als Einstieg in die lizensierte Trainertätigkeit gedacht und eine neue Säule innerhalb der DFB-Qualifizierungsoffensive. Fußballbegeisterte Schüler ab 15 Jahren werden in einer kostenlosen 40-stündigen Schulung an ausgewählten Ausbildungsschulen zum DFB-Junior-Coach ausgebildet. Ebern ist eine der Schulen in Bayern, an denen dies stattfindet. Die Ausbildung wird von dem jeweils zuständigen Landesverband unterstützt und begleitet. Neben dem sportspezifischen Wissen wird besonderer Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung gelegt. Die Teilnehmer sollen früh die Möglichkeit erhalten, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, Trainererfahrung zu sammeln und Kindern den Spaß am Fußball zu vermitteln, schreibt der DFB.
Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) fand es gut, dass die Schüler Zusatzangebote an ihrer Schule wahrgenommen haben. Es sei toll, dass die Gymnasiasten sich entschlossen hätten, diese Ausbildung zu absolvieren und vielleicht auch später im Ehrenamt ihren Vereinen zur Verfügung zu stehen. "Gerade bei uns im ländlichen Bereich kommt es darauf an, selber etwas in die Hand zu nehmen und sich in der Gesellschaft einzubringen", so Bürgermeister Jürgen Hennemann. Es liege an jedem selbst, Engagement zu zeigen, um das Umfeld aktiv mitzugestalten. Das Stadtoberhaupt gratulierte den Schülern zur bestandenen Prüfung.
Martin Pöhner, der Schulleiter des FRG, bedankte sich bei den Ausbildern, dass der Lehrgang am Gymnasium stattfinden konnte. Es sei ein Vorteil, wenn man etwas machen könne, das einem Spaß macht, und hierfür noch Punkte für das Abitur bekommt, sagte Pöhner. "Sport ist allemal sinnvoll, weil dieser die Gesundheit erhält", unterstrich der Oberstudiendirektor.