Auf dem Weg an die Spitze
Autor: Johannes Höllein
Forchheim, Freitag, 12. Juli 2019
Annette Prechtel, bisher Fraktionsvorsitzende der Forchheimer Grünen im Stadtrat, will Oberbürgermeisterin werden.
Johannes Höllein Der Kampf um den Oberbürgermeisterposten in Forchheim, der bei der Kommunalwahl 2020 vergeben wird, nimmt Fahrt auf. Nach Amtsinhaber Uwe Kirschstein (SPD) und CSU-Mann Udo Schönfelder wirft auch die Forchheimer Grüne Liste (FGL) ihren Hut in den Ring. "Wir wollen Annette Prechtel als Oberbürgermeisterin, weil sie fachlich und als Persönlichkeit die allerbesten Voraussetzungen für das Amt mitbringt", erklärt FGL-Ortsverbandssprecher Emmerich Huber.
"Yes she can", "Jaaa!!!" oder aber auch "Endlich" lauten die ersten Kommentare aus Unterstützerkreisen, als die Kandidatur der 44-jährigen, promovierten Geo-Ökologin bekannt wird. Sie selbst will mehr Weitblick, mehr Verantwortung fürs Ganze, den Menschen offen und ehrlich zugewandt sein. "Das ist unser Anspruch und so würde ich das Amt als OB verstehen. Dafür bewerbe ich mich", sagt die dreifache Mutter, die seit 1996 im Stadtrat sitzt und die grüne Fraktion führt.
Das wär' doch was
Die Entscheidung, sich um das höchste Amt der Stadt zu bemühen, sei langsam gereift. Prechtel habe lange überlegt, ob es für ihre Art von Politik und Politverständnis in Forchheim eine Mehrheit geben kann. Zahlreiche Gespräche seit Beginn des Jahres, aber auch die vielen positiven Rückmeldungen von Bürgern, die die Forchheimer Grünen etwa an den Infoständen zur Landtags- und Europawahl für ihr kommunales Wirken bekommen hätten, seien ausschlaggebend gewesen.
"Ich habe den Eindruck gewonnen, dass viele eine wirklich neue, ökologische, soziale, demokratische und bürgernahe Politik wollen", betont Prechtel, der Parteifreunde Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Konflikt- und Kompromissfähigkeit zuschreiben. "Dazu ist sie sehr gescheit, kennt sich nicht nur in Fragen des Natur- und Umweltschutzes aus und hat die nötige Erfahrung, um kommunalpolitisch etwas bewegen zu können", schwärmt Huber. "Annette Prechtel als OB? Das wär' doch was."
Kein "weiter so"
Die 44-Jährige will gestalten, ihren Beitrag leisten. Das sei schon in der Schule so gewesen, als sie 1990 am Ehrenbürg-Gymnasium die Umwelt AG mit aus der Taufe hob, und habe sich bis heute nicht geändert. Obwohl sie aus dem Stadtrat weiß, wie schwierig es sein kann, mehrheitsfähige Lösungen zu finden.
"Es ist Zeit für einen Richtungswechsel. Ein ,weiter so' kann es in Forchheim nicht geben", fordert die OB-Kandidatin, die jedoch auch weiß, dass bereits gefaste Beschlüsse nicht mehr zu revidieren sind und es Sachzwänge gibt.