Auf dem Jura halten sie sich noch bedeckt
Autor: Hans Kurz
LKR Bamberg, Freitag, 26. April 2019
Wir haben die Bürgermeister im Landkreis Bamberg gefragt, ob sie nächstes Jahr erneut antreten wollen. In drei Folgen präsentieren wir die Antworten. Heute: die Amtsinhaber im östlichen und südlichen Landkreis.
Hans Kurz und Sebastian Schanz Sechs der zwölf Gemeinden, die östlich von Main und Regnitz liegen, haben bei den letzten Kommunalwahlen neue Bürgermeister bekommen: Hirschaid, Memmelsdorf, Strullendorf, Scheßlitz, Buttenheim und Wattendorf. Vier der Amtsinhaber traten 2014 aus Altersgründen nicht mehr an, einer kandidierte als Landrat und einer war in den Bundestag gewählt worden.
Was haben ihre Nachfolger 2020 vor? Vier von ihnen sagen bereits knapp ein Jahr vor dem nächsten Wahltermin, dass sie wieder antreten wollen. Wolfgang Desel (CSU) ist in Strullendorf von seiner Partei sogar bereits offiziell nominiert worden. Auch die Rathauschefs der beiden größten Kommunen im Landkreis Bamberg, Klaus Homann (Hirschaid, CSU) und Gerd Schneider (Memmelsdorf, parteifrei) wollen es noch einmal wissen, ebenso Michael Karmann (ZWdG/CSU) in Buttenheim. Von den etablierten Bürgermeistern hat sich bisher nur Altendorfs Karl-Heinz Wagner (CSU) klar zu einer erneuten Kandidatur bekannt.
ICE-Ausbau macht viel Arbeit
"Ja, ich werde wieder antreten", sagte Wagner auf FT-Anfrage. "Wir haben in Altendorf sehr viele laufende Projekte, zum Beispiel die ICE-Trasse. Es wäre für mich ein Stück weit fahrlässig, das jetzt einem Kollegen in die Hand zu geben, der bei den vielen Vorgesprächen gar nicht dabei war."
Damit verweist Wagner auch auf die allgemeine Problematik für ehrenamtliche Gemeindeoberhäupter. "Es sollte gar keine ehrenamtlichen Bürgermeister geben, denn es gibt keinen Unterschied zum hauptamtlichen. Das ist mehr als ein Fulltime-Job", meint Wagner, der das Amt seit 2002 ausübt und gleichzeitig eine Anwaltskanzlei in Hirschaid führt.
"Ja, ich denke, dass ich wieder kandidieren werde, auch wenn das Thema aktuell noch nicht so heiß ist", meint Wagners hauptamtlicher Kollege und Nachbar Karmann. "Ich glaube, dass ich in dieser Periode schon einiges umgesetzt habe, aber es steht auch noch viel aus.
"Ich habe in dieser Wahlperiode sehr viel begonnen, das noch nicht beendet ist", unterstreicht Klaus Homann, der 2014 in Hirschaid das Amt übernahm, seine Ambitionen für eine erneute Kandidatur. "Ich bin eingearbeitet und bin es gewohnt, meine Arbeit zu Ende zu machen."
"Ich kann mir eine zweite Amtszeit ab 2020 sehr gut vorstellen", meint auch Gerd Schneider, der 2014 auf dem Ticket der SPD in Memmelsdorf zum Rathauschef gewählt wurde, jedoch stets seine Parteiunabhängigkeit betont. Memmelsdorf sei weiter auf dem Weg in eine neue Zukunft, die er als Bürgermeister begleite und mitgestalte.