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Auch Walsdorf setzt auf das schnelle Netz


Autor: Dieter Grams

Walsdorf, Dienstag, 05. Mai 2015

von unserem Mitarbeiter  Dieter Grams Walsdorf — Vor dem Hintergrund der Breitbandinitiative des Freistaates gaben Geschäftsführer Andreas Geck und der "Internet-Pate", Zweiter Bür...


von unserem Mitarbeiter  Dieter Grams

Walsdorf — Vor dem Hintergrund der Breitbandinitiative des Freistaates gaben Geschäftsführer Andreas Geck und der "Internet-Pate", Zweiter Bürgermeister Werner Auer, einen Sachstandsbericht zum Ausbau der Datenautobahnen in der Gemeinde ab.
Walsdorf hatte bereits 2011 am modellhaften Ausbau des Hochgeschwindkeitsnetzes teilgenommen und dafür Fördermittel in Höhe von 100 000 Euro erhalten. Ziel der Maßnahme war es, in vorher definierten Gebieten und Standorten eine bedarfsgerechte Verbesserung der Übertragungsrate zu realisieren. Eine flächendeckende Wirkung wurde dadurch nicht erzielt und war auch so nicht beabsichtigt.
Das soll sich jetzt ändern, wobei Geck eine Versorgung für jedes Gebäude im Gemeindegebiet nach wie vor schon aus wirtschaftlichen Gründen ausschließt. Es gäbe keine Telekommunikationsanbieter, die 20 Prozent der Kosten tragen müssen und bereit wären, diesen Aufwand zu betreiben. Ziel der Netz-Offensive des Freistaates ist eine Bandbreite von 50 Mbit/s im Download-Bereich, auch in der Fläche, mindestens jedoch 30 Mbit/s. Außerdem soll eine deutlich höhere Upload-Geschwindigkeit erzielt werden.

Anbieter in der Pflicht

Geck betonte, dass eine bessere Breitbandversorgung nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune gehört, sondern in das Aufgabenspektrum der Anbieter gehört. "Das Förderprogramm stellt eine Subvention der Telekommunikationsanbieter auf Kosten der Öffentlichkeit dar", so Geck.
Der Höchstfördersatz liegt bei 80 Prozent, wenn jedes Gebäude in der Gemeinde von der Ausbaumaßnahme erfasst wird und mit 50 Mbit/s versorgt wird. Aber anders, als in der Vergangenheit häufig dargestellt, werde die Fördersumme für Walsdorf keinesfalls 610 000 Euro betragen. Das sei reine Augenwischerei, so der Geschäftsführer, denn die 80 Prozent würden sich ausschließlich auf die tatsächliche Investitionssumme beziehen.
Im Gemeindegebiet, mit Ausnahme des Ortsteils Hetzentännig, wäre eine flächendeckende Versorgung mit 30 Mbit/s möglich. Die Realisierung dieser Maßnahme würde nach einer groben Hochrechnung insgesamt 476 500 Euro kosten. Davon müsste Walsdorf 76 240 Euro schultern.
Es bestand Einigkeit darüber, dass sich die Gemeinde der bereits heute allgegenwärtigen digitalen Welt nicht verschließen darf. Der Gemeinderat beschloss eine flächendeckende Breitbandversorgung mit mindestens 30 Mbit/s und beauftragte die Verwaltung, die notwendigen Schritte einzuleiten.