Auch Senioren wollen spielen
Autor: Helmut Will
Untermerzbach, Dienstag, 03. November 2015
Gemeinderat In Untermerzbach sollen neue Geräte für Kinder, aber auch für Erwachsene aufgestellt werden.
von unserem Mitarbeiter Helmut Will
Untermerzbach — Um die Ortschaft fit zu machen für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - unser Dorf soll schöner werden" hat sich Ende Mai die Dorfgemeinschaft Untermerzbach gegründet. Seitdem hat sich einiges getan. So wollen die Bürger ihren Spielplatz nicht nur attraktiver machen, sondern auch um Spielgeräte für Erwachsene und Senioren ergänzen. Die Pläne waren am Montag Thema in der Gemeinderatssitzung.
Motiviert sind die Untermerzbacher durch Erfolge in den Jahren 2005 und 2006. Sie gewannen damals eine Silbermedaille und waren Kreissieger. Ziel war und ist es, die Bürger zu motivieren und alle Generationen einzubeziehen, um gemeinsam die dörfliche Identität zu stärken und ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu schaffen.
In den vergangenen Monaten fanden bereits ein Arbeitseinsatz und mehrere Treffen statt.
Hierbei stand vor allem der Spielplatz im Fokus. Eine Erweiterung und bessere Ausstattung mit Spielgeräten wird dort ebenso für wichtig erachtet wie die Angliederung eines Generationenspielplatzes.
"Ich meine, wir können uns dem Wettbewerb stellen", sagte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) am Montagabend im Gemeinderat. Viele Anregungen seien gekommen. "Diskutieren allein hilft uns nicht weiter, die Ideen müssen auch umgesetzt werden. Dafür ist eine finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde nötig, es muss deutlich sein, dass wir hinter der Dorfgemeinschaft stehen", sagte Dietz.
Die Bevölkerung soll bei einer Bürgerversammlung Ende Januar umfassend informiert und zum Mitmachen angeregt werden. Dietz sah in der Teilnahme an solch einem Wettbewerb eine immense Nachhaltigkeit und bleibende Effekte.
Der Gemeinderat beschloss schließlich die entsprechende Unterstützung - sowohl in finanzieller Art, als auch durch die Hilfe des Bauhofes.
Viele Defizite festgestellt
Bei einer Begehung mit Kreisfachberater Guntram Ulsamer habe das Gremium auf dem Spielplatz Untermerzbach verschiedene Defizite festgestellt, so der Bürgermeister weiter. Man wolle Erwachsene und Senioren mit auf die Anlage locken, indem man für sie entsprechende Betätigungsmöglichkeiten anbietet. "Ein Generationenspielplatz soll es werden", sagte Dietz. Die Kosten inklusive aller neuen Spielgeräte bezifferte er auf maximal 25 000 Euro, hinzu kämen noch einmalig bis zu 5000 Euro für einen Zaun und die Umgestaltung des Geländes. "Ist das dann zukunftsfähig?", fragte Gerhard Roth (Bürgerblock FW). Der Bürgermeister bejahte.
Jürgen Fromm (SPD) wies darauf hin, dass man dieses Thema schon seit sechs Jahren vor sich herschiebe und man nun handeln sollte. Sandra Schramm (CSU) verdeutlichte den Bedarf, der sich bei einigen Treffen der Dorfgemeinschaft gezeigt habe. Nun sollte man konzeptionell vorgehen.Juliane Kerst vom Ingenieurbüro für Planung und Umwelt aus Erfurt stellte dem Gremium das Ergebnis einer internen Umfrage zur Gemeindeentwicklung vor und gab einen Ausblick auf mögliche Maßnahmen. Ziel des Konzeptes sei die Erhebung und Bewertung von Potenzialen der Innenentwicklung.
27 Häuser stehen leer
Der Einstieg war Juliane Kerst zufolge im Januar 2015: Im öffentlichen Raum seien Plätze, Straßen, Grün- und Freizeitflächen, kulturelle Einrichtungen und generationenübergreifende Angebote mit einbezogen worden.
Juliane Kerst sagte, dass in der Gemeinde Untermerzbach durchaus zahlreiche Ansatzpunkte für eine zukunftsweisende Gemeindeentwicklung vorhanden sind. "In der Gemeinde gibt es 558 Wohngebäude. Hiervon sind 491 bewohnt, 27 Leerstände sind vorhanden, bei 40 Gebäuden drohen Leerstände", sagte sie. 54 Eigentümer von Baulücken hätten Fragebogen erhalten, der Rücklauf sei mit 48 Prozent gut gewesen. Dies zeige das Interesse der Bevölkerung an einer positiven Gemeindeentwicklung. Auch sei ein positiver Trend für die Verkaufsbereitschaft leerstehender Gebäude erkennbar. "Wir sind mit der bisherigen Entwicklung auf einem guten Weg. Wichtig ist es, Ausdünnungen zu verhindern. Die Bürger können sich beraten lassen und ich denke, sie sind dankbar für dieses Angebot", so Bürgermeister Helmut Dietz.