Auch mit 80 macht der Seniorchef das Frühstück noch selbst
Autor: Sonny Adam
Vorderreuth, Montag, 16. März 2015
von unserer Mitarbeiterin Sonja Adam Vorderreuth — Alfred Martin ließ sich am Wochenende groß feiern: "80 wird man nur einmal", freute sich der Seniorchef des Martinshofs im Stadts...
von unserer Mitarbeiterin Sonja Adam
Vorderreuth — Alfred Martin ließ sich am Wochenende groß feiern: "80 wird man nur einmal", freute sich der Seniorchef des Martinshofs im Stadtsteinacher Stadtteil Vorderreuth. Seine vier Kinder Harald, Christine, Heinrich und Jürgen kamen, die Verwandtschaft aus Baden-Württemberg war da, ebenso die Enkel. Auch Bürgermeister Roland Wolfrum und viele Freunde gaben sich die Ehre. "Heute gibt's Rehbraten, schön in Rotwein und Buttermilch eingelegt", verrät Ehefrau Gisela. Eben so, wie der Jubilar es mag.
Auch die Gäste des Ferienhofs wurden in die Feier einbezogen. Denn schließlich ist die Familie Martin eine der ältesten in Vorderreuth. Bis 1650 lässt sich der Stammbaum zurückverfolgen.
An seinem Geburtstag ließ Alfred Martin den Tag ausnahmsweise einmal ruhig angehen. Sonst steht er schon vor fünf Uhr auf.
"Meine Frau Gisela und ich machen immer das Frühstück für die Gäste", erzählt er.
Eigentlich ist der Jubilar durch und durch ein Landwirt. Doch 1991 ist der Martinshof abgebrannt. "Ich stand vor der Frage: Soll ich einen Schweinestall bauen oder einen Ferienhof - und ich habe mich für den Ferienhof entschieden", so der Achtzigjährige und lacht.
Eine goldrichtige Entscheidung
Denn die Entscheidung war goldrichtig. Die fünf Ferienwohnungen und die zwölf Doppelzimmer waren von Anfang gut ausgebucht. Aus Berlin und aus den neuen Bundesländern kommen die Gäste. Nach der Wende war der Martinshof ein ganzes Jahr lang durchgehend voll belegt.
Inzwischen finden aber auch Gruppen aus ganz Deutschland den Weg nach Vorderreuth, vor allem Biker.
Jedes Wochenende Biker
"Wir haben inzwischen jedes Wochenende Motorradgruppen da", verrät Martin, der früher sogar selbst eine Horex fuhr.
Die abendliche Gästebetreuung überlässt der Seniorchef inzwischen lieber den Jungen. Denn manchmal geht's bis morgens um 2 Uhr hoch her.
Die große Leidenschaft, die Alfred Martin jung hält, ist es, "ins Holz zu gehen". Außerdem betreibt er einen Christbaumhandel. "Ich fahre zwei Mal nach Dänemark, um Nordmanntannen einzukaufen", verrät er. Doch bis es wieder so weit ist, dauert es noch ein bisschen. Erst im Spätherbst beschäftigt ihn dieser Job wieder.