Auch Dorothea Köhler hat die Begegnung mit Jesus berührt und verändert
Autor: Andreas Welz
Vierzehnheiligen, Dienstag, 03. Juli 2018
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Mutterhauskapelle der Franziskusschwestern feierte Schwester Dorothea Köhler ihr 25. Professjubiläum. Den Gottesdienst zelebrierte Domvikar Elmar Koziel, unte...
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Mutterhauskapelle der Franziskusschwestern feierte Schwester Dorothea Köhler ihr 25. Professjubiläum. Den Gottesdienst zelebrierte Domvikar Elmar Koziel, unterstützt vom Pater Bernhard Braun und Wolfgang Hartmann, Spiritual des Priesterseminars Fulda, in dem Schwester Dorothea mit ihm gemeinsam als Exerzitienbegleiter ausgebildet wurde.
Ein Spontanchor unter der Leitung von Franziskusschwester Franziska begleitete den Festgottesdienst musikalisch. Generaloberin Schwester Regina Pröls dankte der Jubilarin für die Treue mit den Worten: "Du hast Ja gesagt und du lebst dein Ja." Als Leiterin des Konradshofes stehe sie ganz im Sendungsauftrag der Kongregation. "Aus dem Bewusstsein, ganz tief mit dem uns innewohnenden Gott verbunden zu sein, gestalten wir unser Leben, gestalten wir unsere berufliche Arbeit, unsere Lebensgemeinschaft und unser Beten. Das ist keine Komfortzone. Das ist zur rechten Zeit harte Auseinandersetzung", so die Generaloberin.
Großen Respekt zollte sie Schwester Dorothea. "Eine Frau, Anfang 50, reflektiert ihr Leben. Sie stellt sich vor Gott und vor uns alle hin und sagte ,Meine Entscheidung von damals war richtig. Ich will diese Lebensspur weitergehen‘."
Auf Wunsch der Jubilarin wählte Koziel die Geschichte vom ungläubigen Thomas aus dem Neuen Testament aus. Hege sie Sympathie mit Thomas?, fragte der Geistliche. Es liege ihr nicht fern, immer wieder mutig und beherzt Dinge zu hinterfragen und ihnen auf den Grund zu gehen, sogar bei Glaubensfragen. Oder identifiziere sich Schwester Dorothea mit Jesus, der sich mit dem Zweifelnden freimütig einlässt und ihm signalisiert: "Du kannst zu mir kommen, wie du eben bist und auch wenn du nicht gleich den rechten Glauben mitbringst." Es gebe aber noch eine dritte Möglichkeit, so Koziel. Vor dem Hintergrund ihrer Ausbildung zur Krankenschwester und dem Studium der Sozialpädagogik können ein Anknüpfungspunkt die Wundmale sein, die die Kreuzigungsnägel hinterlassen haben. Dies sei aus sozialer Sicht in Hinblick auf ihre Arbeit ein wesentliches Argument. Koziel stellte infrage, ob das Sprichwort "Die Zeit heilt alle Wunden" recht habe. Stimme es, dass Verletzungen, mögen sie körperlich oder seelisch sein, irgendwann nicht mehr weh tun? In manchen Fällen könne das schon klappen, aber in schwierigen Lebenslagen könne man nicht abwarten und Tee trinken, denn wenn die Tasse ausgetrunken ist, würden die Wunden immer noch da sein und sich schmerzlich zurückmelden.
Es gehe also nicht allein um das Heilen. Das sei zwar das Ziel, aber nicht der Weg. Und da sollte der Boden bereitet werden. Es müsse hinterfragt werden, mit welchen Wunden ein Mensch aus seinem bisherigen Lebenslauf hervorgegangen ist. Oder: "Zeig mir deine Wunden und ich sage dir,wer du bist. Genau nach dieser Maxime habe Thomas verfahren." Die Begegnung mit Jesu habe ihn berührt und verändert. "In irgendeiner Weise wird das vielleicht auch bei allen einmal so gewesen sein, die sich heute hier versammelt haben", schloss Elmar Koziel seine Ansprache.