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Auch der Bräu war dabei


Autor: Werner Reißaus

Trebgast, Mittwoch, 06. März 2019

Drei Hochkaräter der in Kulmbach ansässigen Brauer- und Mälzerinnung sind in Pegnitz mit dem goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Oberfranken geehrt worden. Die Urkunden überreichten Kreishandwer...
Nach der Verleihung der goldenen Meisterbriefe (von links): Günther Stenglein, Konrad Krug, Helmut Polster, Hans Werner, Monika Hansen und Reinhard Bauer  Foto: Werner Reißaus


Drei Hochkaräter der in Kulmbach ansässigen Brauer- und Mälzerinnung sind in Pegnitz mit dem goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer Oberfranken geehrt worden. Die Urkunden überreichten Kreishandwerksmeister Günther Stenglein und Geschäftsführer Reinhard Bauer.

Ausgezeichnet wurden Konrad Krug von der Krug-Bräu in Breitenlesau, Helmut Polster von der Held-Bräu in Oberailsfeld im Ahorntal und Hans Wernlein von der Privat-Brauerei Haberstumpf in Trebgast.

Reinhard Bauer verwies auf die Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, um den goldenen Meisterbrief zu erhalten: "Es geht um eine hervorragende Lebensleistung, dabei muss der Handwerksmeister das 65. Lebensjahr vollendet und mindestens eine Selbstständigkeit von 30 Jahren hinter sich haben."

Kreishandwerksmeister Günther Stenglein machte deutlich, wie wichtig die Nachwuchsausbildung im Brauer- und Mälzerhandwerk ist. Am Beruflichen Schulzentrum in Kulmbach habe der Landkreis mit hohem finanziellen Aufwand eigens eine Lehrbrauerei eingerichtet. Über das Kultusministerium solle noch erreicht werden, dass die Auszubildenden aus der Oberpfalz nicht an Oberfranken vorbeifahren, sondern in das Berufliche Schulzentrum nach Kulmbach kommen.

Ein dickes Lob zollte Stenglein auch der neuen Obermeisterin Monika Hansen: "Sie bringt frische Ideen ein."

In launigen Worten ging Stenglein auf die Charaktere der drei zu Ehrenden ein. Mit Konrad Krug agiere ein Brauer- und Mälzermeister sogar europaweit. "Die Krug-Bräu aus Breitenlesau besteht seit 1834, Conni Krug ist Waischenfelds Antwort auf George Clooney."

Als "Held von der Held-Bräu" bezeichnete Stenglein Helmut Polster aus Oberailsfeld.

Und Hans Wernlein, der 1977 seine Meisterprüfung ablegte, nannte Stenglein augenzwinkernd ein "Schlitzohr". Bekannt geworden sei Wernlein mit seinem "hinterfotzigen" Bockbier und dem "Böckschießen" im Trebgaster Bräustadl.

Obermeisterin Monika Hansen lud danach noch zur Hauptversammlung der Brauer- und Mälzerinnung ein. Das vergangene Jahr sei für die Brauer sehr gut verlaufen. Traurig stimme nur, "dass der Preis für die Rohstoffe nach oben ging".

Die Braugerstenanbauer in Oberfranken hätten eine gute Ernte eingefahren. "Das gilt es weiter auszubauen, denn unser Boden und das Klima sind eigentlich optimal für die Braugerste."

Zum Bierpreis gab Monika Hansen noch bekannt, dass der Verband schon 2018 weitere Erhöhungen angekündigt hat.

Neuigkeiten gab es auch von der Berufsschule in Kulmbach. Monika Hansen stellte dazu fest: "Die größte Freude hat uns Jungbrauer Sebastian Dippold von der Brauerei Wagner in Mergendorf gemacht, der den Bundessieg nach Oberfranken geholt hat, das war wirklich super."

Nicht unerwähnt ließ Hansen, dass das Kultusministerium nunmehr auch die zweite Fachlehrerstelle am Beruflichen Schulzentrum bewilligt hat. Mit Schulleiter Alexander Battistella liefen derzeit auch Gespräche, eine Zusatzausbildung unter dem Namen "Brauer plus" anzubieten. Werner Reißaus