Druckartikel: "Auch Biobetriebe wirtschaften mit Gülle"

"Auch Biobetriebe wirtschaften mit Gülle"


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Kulmbach, Dienstag, 31. Mai 2016

Zum Leserbrief "Zukunft ohne Gülle und Chemie" vom 28. Mai sowie der jüngsten Berichterstattung über den Einsatz von Glyphosat erreicht uns folgende Zuschri...


Zum Leserbrief "Zukunft ohne Gülle und Chemie" vom 28. Mai sowie der jüngsten Berichterstattung über den Einsatz von Glyphosat erreicht uns folgende Zuschrift:

Es ist immer wieder erstaunlich feststellen zu müssen, wie sie Außenstehende und wenig Einblick habende Zeitgenossen in das Fachgebiet eines Berufsstandes einmischen, obwohl sie im Grunde keine Ahnung davon haben.
Zum Leserbrief "Zukunft ohne Gülle und Chemie" ist zu sagen, dass auch biologisch wirtschaftende Betriebe sogenannte Subventionen erhalten - und zwar wesentlich mehr als konventionelle Betriebe.


Lieber kostendeckende Preise

Diese Zahlungen, die ursprünglich der Landwirtschaft als sogenannte Preisausgleichszahlungen schmackhaft gemacht wurden und heute als Subventionen deklariert werden, sollen die Mindererträge eines Bio-Betriebs sowie die laufend sinkenden Erzeugerpreise ausgleichen. Gerne würden wir Landwirte lieber heute als morgen auf diese Gelder verzichten, wenn wir dafür für unsere Erzeugnisse kostendeckende Preise erzielen würden, von denen wir zurzeit meilenweit entfernt sind. Ganz zu schweigen vom 100 Seiten umfassenden Cross-Compliance-Vorschriftenkatalog, der bei Nichteinhaltung erhebliche Sanktionen zur Folge für uns Landwirte hat.
Dem Leserbriefschreiber sei außerdem gesagt, dass auch Biobetriebe mit Gülle wirtschaften, ebenso wie konventionelle Betriebe, um somit auf teuren zusätzlichen Mineraldünger zu verzichten.
Das Thema Glyphosat scheint als Leckerbissen für die Medien sehr interessant zu sein, denn es erscheinen fast wöchentlich Meldungen mit den unterschiedlichsten Aussagen, obwohl es als schon lange zugelassenes Unkrautbekämpfungsmittel auch von anderen Organisationen (zum Beispiel die Deutsche Bahn) massenhaft eingesetzt wird.


/> Von der Pike auf gelernt

Als Berufskollege des Bauernverband-Obmanns Wilfried Löwinger sage ich dem Leserbriefschreiber, dass Sie am besten uns, die wir den Beruf von der Pike auf gelernt haben, überlassen sollten, welche zukunftsträchtigen und erfolgversprechenden Strategien wir verfolgen.

Reinhard Heisinger
Reisighof, Ködnitz