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Attraktivität durch Anbindung


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Dienstag, 28. Juli 2015

Tourismus  Die Festung Rosenberg soll mit mehr Familien- und Kinderangeboten attraktiver werden. Allerdings muss die Verkehrserschließung verbessert werden.
Die Stadt will mehr Angebote für Familien auf der Festung Rosenberg anbieten. Fotos: K.-H. Hofmann


von unserem Mitarbeiter 
Karl-Heinz Hofmann

Kronach — Die Zeichen für den Kronacher Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb sind positiv. Allerdings muss noch viel getan werden, um alle Anregungen und Konzepte umsetzen zu können. Vor allem eine bessere Verkehrserschließung ist dringend nötig, um Effektivität und finanziellen Nutzen aus neuen Konzepten zu schöpfen. Der Tourismus-, Stadtmarketing- und Sozialausschuss der Stadt Kronach befasste sich in seiner Sitzung mit dem Jahresbericht 2014 des Tourismus- und Veranstaltungsbetriebes (TVB) der Lucas-Cranach-Stadt Kronach.
Die Forderungen nach einer besseren Verkehrserschließung der Festung Rosenberg werden dabei immer lauter und nachdrücklicher, ebenso wie die Forderung nach Barrierefreiheit. Auch die Verlegung des Monatsmarktes vom Kaulanger zum Marienplatz oder in die Obere Stadt wurde vorgeschlagen und diskutiert. Hierzu meinte aber die Leiterin des TVB, Kerstin Löw, dass dazu ein völlig neues Konzept erarbeitet werden müsse. Eine Verlagerung von einem Platz zum anderen bringe ihrer Meinung nach gar nichts.
Martina Zwosta sprach erneut ihren schon mal vorgebrachten Vorschlag an, doch zu den Faust- Festspielen auch ein Kinderstück aufzuführen. Dazu bestätigte Löw, dass diese Idee im nächsten Jahr aufgegriffen und umgesetzt wird. Nicht so leicht umsetzen lässt sich allerdings ein Vorschlag von Winfried Lebok. In der Diskussion um eine bessere Verkehrsanbindung der Festung Rosenberg schlug er eine Seilbahn von der unteren Stadt in die Festungsanlage vor.
Das ist keine Utopie, nickte ihm Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein zu und fügte an, auch er habe sich schon mit dem Gedanken befasst, vom Krahenberg-Parkplatz aus eine Seilbahn zur Festung zu bauen. Ebenso werden auch andere Verkehrsvarianten seitens der Stadtverwaltung geprüft, informierte der Bürgermeister. Kerstin Löw unterstrich die Notwendigkeit und meinte, dass die Zeit drängt.

Respektable Zahlen

Insgesamt aber bezeichnete sie die Besucherzahlen 2014 auf der Festung Rosenberg als respektabel, diese haben sich erfreulicherweise bei über 30 000 eingependelt. 2014 waren es 34 905 Gäste und in 2015 erwartet Löw nochmals einen Anstieg wegen des Cranach-Jahres.
Was die Beherbergungssituation betrifft, ergibt sich aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden von Frankenwald-Tourismus und dem Stadttourismusbetrieb kein einheitliches Bild. Ganz sicher stimmt aber, vor dem Hintergrund beider Ergebnisse die Aussage, dass zusätzliche Bettenkapazitäten, neue Unterkünfte und urlaubsadäquate Beherbergungsangebote gebraucht werden.
Vor allem die Faust- Festspiele sieht die Tourismuschefin auf einen guten Weg. Nach wie vor gelte es aber, die Festspiele sowohl künstlerisch wie auch in der Vermarktung konsequent weiterzuentwickeln. In Kronach insgesamt sieht Löw eine deutliche Zunahme an zur Verfügung stehenden Betten und einen daraus folgenden Anstieg bei den Übernachtungen in Kronach.
In 423 Betten sorgten 22 204 Gäste für 51 924 Übernachtungen. "Der Ausbau der Kronacher Stadthotels, die Neueröffnung des Kronacher Klosterkellers, die schrittweise Sanierung und Modernisierung der Festungsherberge sowie die Initiativen einiger Kronacher Kleinbetriebe lassen für die Zukunft hoffen, dass sich die Übernachtungssituation in den kommenden Jahren weiter verbessert", sagte Kerstin Löw.
Jonas Geissler (CSU) sah den Tourismusbetrieb konsequent auf dem richtigen Weg. In dasselbe Horn sien Parteikollege blies Heinz Hausmann. Er meinte es wird sehr viel in Kronach getan und dabei ist die ehrenamtliche Arbeit der Vereine ein großes Plus. Die gute Entwicklung in diesem Bereich und der gute Ruf haben viel mit dem Namen der Betriebsleiterin Kerstin Löw zu tun.
Hausmann stieß an, sich noch mehr mit anderen Gemeinden zu vernetzen, "dass diese für uns und wir für sie werben, jede Gemeinde oder Stadt hat andere Attraktivitäten, die Synergieeffekte sollten wir mehr nutzen". Marina Schmitt (SPS) sah die Arbeit als bewundernswert an. "In Kronach haben wir das Problem, die riesige Festungsanlage unterhalten zu müssen, während andere Städte sich mit ähnlichen Anlagen auf die Bayerische Schlösser und Seenverwaltung stützen können. Daher dürfen wir nicht locker lassen, immer wieder neue Ideen einzubringen, um die steigenden Kosten decken zu können." Schmitt regte noch mehr Familien- und Kinderattraktionen an.