Attraktiv von Anfang an
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Montag, 07. Oktober 2019
Als die Staffelsteiner Obermain-Therme im Januar 1986 eröffnet wurde, übertrafen die Besucherzahlen vom ersten Tag an alle Erwartungen. Bernhard Hübner, der erste Werkleiter, erinnert sich an die Anfangszeit.
Große Spannung herrschte, wie der Betrieb im Thermalbad anlaufen würde. Die Erwartungshaltung in Stadt und Kreis war sehr hoch, als das neu gebaute Thermalbad am 2. Januar 1986 erstmals seine Pforten öffnete.
"Die Erfolgsgeschichte begann am ersten Tag, als bereits über 800 Besucher kamen", sagt Bernhard Hübner. Der 78-Jährige war von 1986 bis 2004 der erste Werkleiter der Therme, die zu Beginn 20 Mitarbeiter hatte. Schon am zweiten Tag, fährt Hübner fort, seien 1350 Besucher gezählt worden. Und der Rekordtag im Januar 1986 brachte sogar 1787 Badegäste in die Obermain-Therme.
Skepsis in den frühen 80ern
41 860 Menschen besuchten das Thermalbad im ersten Monat seines Bestehens Am 5. Februar wurde bereits der 50 000. Badegast begrüßt, "was einer Sensation gleichkam", sagt Bernhard Hübner. Denn die frühen 80er Jahre seien in Staffelstein geprägt gewesen von den Fragen "Wann geht's endlich los und wann geht's weiter?" Dabei schwang immer eine gewisse Skepsis mit, die sich in Sprüchen wie den folgenden artikulierte: "Das wird doch nie 'was. Die machen ja bloß Sprüch'." Als es dann anders kam, verstummten die Kritiker schnell.
Doch woher kam dieser Erfolg? Seit 1976 badeten die Staffelsteiner und ihre Gäste in einer provisorisch aufgestellten Badehalle mit winzigem Becken. Im Sommer 1983 war dann Baubeginn für das Thermalbad, dessen Urzelle zum Jahresende 1985 fertiggestellt werden konnte. Am 30. Dezember 1985 wurde das Thermalbad offiziell eingeweiht. Bernhard Hübner freute sich damals besonders, dass Heiner Kohles an der Feier teilnehmen konnte, der in den 70ern Ideengeber für die Suche nach Mineralsole gewesen ist.
800 000 Besucher im Provisorium
Bereits der Betrieb des Provisoriums von 1976 bis 1985 hatte die Staffelsteiner Thermalsole im Umkreis von 70 bis 80 Kilometern bekannt gemacht. In dieser Zeit besuchten immerhin rund 800 000 Menschen dieses provisorische Bad. Außerdem warb die Geschäftsführung mit Josef Grasser an der Spitze bereits kurz nach Eröffnung der Obermain-Therme in allen Zeitungen Nordbayerns, versandte Pressemitteilungen und schaltete Anzeigen. "Wir waren im Raum Erlangen-Nürnberg und im nordöstlichen Oberfranken schnell bekannt, denn die Presse griff das Thema gern auf und berichtete groß über uns."
Wegen der guten Resonanz durch die Anzeigen in den Tageszeitungen im ersten Monat, fährt Bernhard Hübner fort, "bliesen wir die geplanten Rundfunkspots ab und sparten dieses Geld". Seit 1976 war immer mehr Menschen bewusst gemacht worden, dass die Staffelsteiner Mineralsole ein hochwertiges Heilwasser ist, das von Fachleuten hervorgehoben wurde.
Ein weiterer Eckpfeiler für den Erfolg des Thermalbades war wohl die ansprechende Architektur des Neubaus, ergänzt Bernhard Hübner. Die Eingangshalle und die Cafeteria boten den Besuchern die Sicht auf den Badebetrieb, was zu dieser Zeit längst nicht üblich war. "Wir waren nicht auf Wellness ausgerichtet, sondern zum Nutzen der Gesundheit", fügt er an.