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Atemberaubende Akrobatik


Autor: Redaktion

Bamberg, Freitag, 06. April 2018

André Hellers "Afrika! Afrika!" gastiert am Donnerstag, 3. Mai, in der Bamberger Brose- Arena. 80 Künstler bieten eine Show von höchster Präzision und Eleganz.
Spannung pur verspricht diese Jonglage auf Stühlen. Foto: pr


Der eine klettert den Turm aus Stühlen hoch, um die Karriereleiter zu erklimmen, der andere macht Luftsprünge von der Menschenpyramide und überschlägt sich dabei graziös. Körper wirbeln über die Bühne, fliegen durch die Lüfte - ein Spektakel aus Hochleistungs-Akrobatik und sprühender Lebensfreude tourt derzeit durch Mitteleuropa. "Afrika! Afrika!", heißt die Show, von André Heller kreiert, nach vier Jahren Pause in neuer Form auf die Bühnen gebracht und am Donnerstag, 3. Mai, auch in der Bamberger Brose-Arena zu erleben.
Eine Woche lange machte der Tour-Tross mit seinen vier Trucks jetzt im Münchner Prinzregententheater Station. Alle Vorstellung ausverkauft, so dass Nachmittags-Termine eingeschoben wurden. Ein farbenprächtiges Spektakel für Kinder ebenso wie die zugeknöpften Herrschaften der Münchner Schickeria. Egal welcher Generationen sie angehörten, nach der über zweistündigen Non-Stop-Gala hielt es am Ende keinen in der jubelnden Menge mehr auf den Plätzen.
Dabei schmerzen einem die Bandscheiben schon beim Zuschauen ob der Verrenkungen, die die Zöglinge aus den Heller'schen Kunstschulen so zeigen. 80 Künstler und 16 Techniker bieten eine Show von höchster Präzision und Eleganz mit Schwierigkeitsgraden, die einem den Atem stocken lassen. Ohne Pause trommeln die 16 Musiker die Artisten durchs Programm, keine Sekunde Stillstand.
In 360 Kostüme schlüpfen die Hochleistungssportler mit ihren begnadeten Schlangenkörpern. Eine LED-Leinwand sorgt mit den Projektionen und der Lightshow für optische Glanzlichter zur Leistungsschau vom schwarzen Kontinent und den Meldodien von dort, wobei auch bekannte Titel von Miriam Makeba, Youssou N'dour, Michael Jackson oder Stevie Wonder zu hören sind.
Aus 13 Ländern kommen die Musiker und Mitglieder des Ensembles. Tourleiter Jan Knak: "Die Truppe passt super zusammen, wie die sich hinter der Bühne gegenseitig pushen, ist einmalig." Sie treiben einander zu Höchstleistungen. Den Jongleur, dem Bälle wie aus dem Maschinengewehr durch die Hände flutschen, die Akrobaten, die sich auf die Kletterstangen katapultieren und mit dem Kniewinkel auffangen. "Wir haben das Programm etwas jünger gemacht", erzählt Knak und meint die Breakdancer und die Basketballer mit ihren Slumdunks nach diversen Salti. Verstärkung für die Brose-Korbjäger?
Nur einer bewegt sich kaum: Jacobs Andreis wagt eine neue Definition von federleicht. Im eigentlichen Wortsinn. Um einen Rohrstock, auf dem eine Feder pendelt, baut er in einer Mischung aus Mikado und Korbflechter mit immer länger werdenden Stangen ein Geflecht, das an einen Schiffsrumpf erinnert. Mit Fingerspitzengefühl tariert er dieses Konstrukt derart gekonnt aus, dass er am Ende erst auf seinem Kopf, dann auf einem weiteren Stab ablegen kann.
Als er die Feder abnimmt, kracht das Gerüst wie ein Domino-Spiel zusammen. Wahnsinn, aber nur eine von vielen Glanzleistungen.