Asyloper: die Bibel als Vorlage
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Bamberg, Donnerstag, 29. August 2019
An diesem Freitag beginnen in der Seilerei die Proben für "eines der größten theaterpädagogischen Projekte" in Bayern seit vielen Jahren, wie die Verantwortlichen vom Verein Franz KAfkA, dem "Künstler...
An diesem Freitag beginnen in der Seilerei die Proben für "eines der größten theaterpädagogischen Projekte" in Bayern seit vielen Jahren, wie die Verantwortlichen vom Verein Franz KAfkA, dem "Künstlerischen Arbeitskreis für kulturellen Antrieb", erklären.
Eigene Erfahrungen fließen ein
Ausgehend von den Ideen Christoph Schlingensiefs und der Handlung der Oper "Moses in Ägypten" von Gioacchino Rossini haben Olga Seehafer und Felix Forsbach vom Arbeitskreis in Kooperation mit Seebach GbR, iSo e.V. und dem Theater im Gärtnerviertel mit benachteiligten Jugendlichen eine eigene Inszenierung des Stoffes umgesetzt. Bei dieser "Asyloper" wird auf die klassischen Zutaten einer Oper verzichtet und die Handlung mit den persönlichen Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen versehen.
Wie Schlingensief mit seiner Idee des Operndorfs in Burkina Faso war es Seehafer unf Forsbach wichtig, die Oper als Ausdruck des westeuropäisch geprägten Bildungsbürgertums zu verändern. "Moses in Ägypten" dient denn auch nur als Startpunkt der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Milieus, die meisten der Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund. In Rossinis Oper werden die Hebräer aus Ägypten vertrieben, Moses teilt das Meer und flieht vor der drohenden Strafe des Pharaos mit seinem Volk nach Israel.
Die Termine
Diese biblische Geschichte wird in der "Asyloper" als Vorlage genutzt. Einige Teilnehmer des Projekts haben selbst Fluchterfahrung, und zu Zeiten, in denen die Seenotrettung so umstritten ist, wünscht sich mancher Moses zurück. Aufführungen sind von Freitag bis Sonntag, 6. bis 8. September, jeweils um 19 Uhr in der Alten Seilerei in Bamberg. red