Druckartikel: Arbeiten laufen wieder ruhiger

Arbeiten laufen wieder ruhiger


Autor: Hans Kurz

Hallstadt, Montag, 15. März 2021

Während der Vollsperrung hat sich an der Bahn in Hallstadt einiges getan. Am offensichtlichsten sind neue Gleise und Pfosten für die künftigen Lärmschutzwände.
Von der Brücke bis zum Bahnhof: Gut 600 Meter neue Gleise wurden verlegt. Fotos: Hans Kurz


Etwa 600 Meter ist die Bahn in Hallstadt seit Anfang September vorgerückt. Zumindest ist das der sichtbarste Teil der Ausbauarbeiten an der ICE-Trasse. Endeten vor der einwöchigen Vollsperrung vom 1. bis zum 8. September die neuen Gleise von Breitengüßbach kommend kurz vor der Brücke des Berliner Rings, so reichen sie jetzt bis zur Unterführung Michelinstraße.

Sie sind auf der Ostseite nun also bis an den Bahnhof heran verlegt. Etliche weitere der 180 Meter langen Langschienen sowie hunderte Betonschwellen liegen bereit, doch im weiteren Verlauf fehlt noch das Schotterbett. Noch rund 900 Meter sind es bis zur Autobahnbrücke der A 70 und dann noch mal knapp 300 Meter bis zur Stadtgrenze von Bamberg, dem Ende des Ausbauabschnitts Hallstadt.

Vorläufiges Ausbauende

Ein Abriss und Neubau der Brücke, wie es auf der A 73 nötig war, ist nicht vorgesehen. Der Durchlass, durch den bisher drei Gleise verlaufen, ist breit genug. Bevor es aber viergleisig unter der Brücke weitergeht, muss dort noch ein Anprallschutz erneuert werden, der die ICE-Durchfahrt sicher machen soll. Denn theoretisch ist auf den neuen Schnellfahrgleisen, die sich jeweils auf der Außenseite befinden, Tempo 230 möglich. Diese Geschwindigkeit wird aber in Hallstadt noch lange Zeit nicht gefahren werden. Denn wann der Ausbau durch Bamberg weitergeht, ist noch vollkommen unklar. Mit Sicherheit wird es nicht unmittelbar nach dem Abschluss der Bauarbeiten in Hallstadt sein.

Auf der Ostseite hat die Bahn laut Bauzeitplan die Fertigstellung dieses Streckenabschnitts bis April 2021 vorgenommen. Danach will sie dann den neuen Mittelbahnsteig in Angriff nehmen und schließlich auch den Bahnkörper auf der Westseite. Bereits im Dezember kommenden Jahres soll, so wurde es bei einer Informationsveranstaltung im Mai 2019 in Hallstadt präsentiert. In einem im März dem Hallstadter Stadtrat vorgestellten Terminplan war allerdings noch von Oktober 2023 die Rede gewesen.

Sichtbar gewachsen ist während der Vollsperrung vor der letzten und vorletzten Woche auch die Zahl der Stützpfosten für die künftigen Lärmschutzwände. Ein Teil dessen, was teils in Rund-um-die-Uhr-Arbeit gemacht wurde, bleibt aber eher im Verborgenen, wie Arbeiten im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik, oder ist gar im Boden verschwunden, wie Kabel oder die Stahlträger, die zur Gleissicherung eingebracht wurden.

Im Süden nichts Neues

Während es in Hallstadt also durchaus sichtbar vorangeht, haben die Anwohner im südlichen Landkreis Bamberg immer noch keine Gewissheit, wie und wann es bei ihnen losgeht. Die zweite öffentliche Auslegung der geänderten Planunterlagen der Deutschen Bahn ging Mitte Juli zu Ende. Die Frist für neue Einwendungen ist ebenfalls abgelaufen.

Nun wartet man in den Gemeinden Altendorf, Buttenheim, Hirschaid und Strullendorf darauf, ob die Regierung von Oberfranken noch einen Erörterungstermin ansetzt. Ein solcher wäre unter Corona-Bedingungen wohl nur schwer zu realisieren. Sollten keine wesentlich neuen, relevanten Einwendungen im Vergleich zur ersten Auslegung gemacht worden sein, wird darauf möglicherweise verzichtet.

Ob die Regierung von Oberfranken die neuen Unterlagen noch in diesem Jahr vollständig bearbeitet und für den Planfeststellungsbeschluss an das zuständige Eisenbahnbundesamt weiterleitet, ist ebenfalls noch nicht klar.

Gebaut wird an der viergleisigen Trasse derzeit vor allem von Forchheim bis Eggolsheim. Größte Baustellen sind dort die Haltepunkte Forchheim-Nord (wird neu gebaut) und Eggolsheim. Dort entsteht zudem ein Überholbahnhof. Dazu kommen noch verschiedene Straßenbrücken und Eisenbahnüberführungen, wie die Brücke über die Autobahn im Norden Forchheims und die Piastenbrücke mitten in Forchheim. Die viergleisige Inbetriebnahme ist daher erst für das Jahr 2024 vorgesehen.

Jahre später

Ausbauarbeiten an den Gleisen im Bauabschnitt von Altendorf bis Strullendorf werden daher wohl erst ab 2025 durchgeführt. Auf der Homepage des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8 (www.vde8.de) heißt es zum Planfeststellungsabschnitt 21 (Altendorf-Hirschaid-Strullendorf) derweil immer noch: "Nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens für den Abschnitt beginnen die Baumaßnahmen Ende 2016."