Anlieger sollen für Sanierung zahlen
Autor: Hans Kurz
Strullendorf, Dienstag, 23. Februar 2016
Der Strullendorfer Gemeinderat lehnte einen Antrag aus Zeegendorf auf "beitragsfreie Instandsetzung" ab.
Die Anlieger der Konrad-Schardig-Straße in Zeegendorf dürfen wohl nicht mehr auf eine beitragsfreie Instandsetzung der Ortsstraße hoffen. Einen entsprechenden Antrag hat der Strullendorfer Gemeinderat nun mit 15:3 Stimmen abgelehnt. Der Rat berief sich dabei auf einen Beschluss vom vergangenen Sommer, der die Gleichbehandlung aller Ortsteile bei der Festlegung von Ausbaukriterien vorsieht.
Laut Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) hat sich bei der Verlegung neuer Wasserversorgungsleitungen herausgestellt, dass die Straße in einem noch schlechteren Zustand ist, als es Probebohrungen im Rahmen einer Straßenzustandsprüfung vermuten ließen. Ein neuer Straßenaufbau, also eine nach der bestehenden Satzung beitragspflichtige Erneuerung der Anliegerstraße, sei daher unumgänglich. Zudem bestehe die Möglichkeit, die derzeit dort noch vorhandenen Oberleitungen für Strom und Telekommunikation unterirdisch zu verlegen.
Die Anwohner hatten beantragt, dass nach der Verlegung der Wasserrohre die Straße lediglich wieder zugemacht und in den vorherigen Zustand versetzt würde. Gemeinderat Philipp Spörlein befand dagegen: "Das Gesamtpaket rechtfertigt eine Sanierung".
Vor dem Ausbau soll laut Desel noch mal ein Termin mit den Anwohnern stattfinden. Auf die Frage von Gemeinderätin Irene Loch (CSU), ob man den Anwohnern mit ihren teils recht großen und landwirtschaftlich genutzten Grundstücken finanziell entgegenkommen könne, entgegnete der Bürgermeister, dass dies alles in der Ausbaubeitragssatzung berücksichtigt und geregelt sei. Nach dieser werden in Strullendorf bei einer Anliegerstraße 40 Prozent der Kosten von der Gemeinde übernommen, 60 Prozent müssen die Anwohner bezahlen.
Ja zu zwei Krippengruppen
Zuversichtlich können dagegen in Strullendorf Eltern in spe und Eltern von
Kleinkindern sein. Den Anträgen der AWO und der Katholischen Kirchenstiftung Geisfeld auf Einrichtung je einer neuen Krippengruppe stimmte der Gemeinderat einmütig zu."Der Bedarf an Krippenplätzen ist zweifellos da", meinte etwa Andrea Spörlein (SPD). Etwas schwieriger tat sich das Gremium mit dem Antrag der AWO auf Einrichtung einer Kindergartengruppe am Mehrgenerationenhaus. Die erst im Dezember vorgestellte Bedarfsermittlung gibt offenbar keine eindeutige Auskunft über die Notwendigkeit.
Mehrere Gemeinderäte, wie etwa Robert Essel (NL), äußerten die Befürchtung, dass den bestehenden Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft dadurch der Nachwuchs abgeworben werden könnte. Der Wunsch nach einer Alternative oder anderen Ausrichtung sei jedoch aus vielen Antworten in der Befragung zur Bedarfsermittlung herauszulesen, so Desel. Christian Weghorn (CSU) regte an, die Beschlüsse zu trennen. Das Thema Kindergartengruppe wurde daraufhin vertagt.