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Anerkennung ist nicht digital


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Ahorn, Samstag, 21. Januar 2017

Die Gemeinde Ahorn entwickelt multimediale Visionen. Ganz analog wurde Sabine Stökl für ihr unermüdliches Wirken als Leitern der Vhs-Außenstelle mit dem Ehrenteller der Kommune ausgezeichnet.
Mit Ehrenurkunde und Ehreneller wurde Sabine Stökl verabschiedet (von links): Martin Finzel, Anna Tvarohová, Rainer Maier und Sabine Stökl.Rainer Maier hatte ein Extrablatt für Sabine Stökl mitgebracht.


Unter dem Motto "Gesellschaft 4.0 - digitales Ahorn" hatte die Gemeinde am Freitagabend Vertreter aus Kommunalpolitik und Wirtschaft sowie Neubürger zum Neujahrsempfang eingeladen.
Auf dem kleinen Tischchen vor Bürgermeister Martin Finzel waren 15 traditionelle Geräte aufgebaut, vom Taschenrechner über die Digitalkamera bis zum MP3-Player. All deren Funktionen hat das Smartphone in kürzester Zeit übernommen. Der erste Hotspot auf Ahorner Gebiet für kostenloses WLAN steht am Bürgerhaus Linde und ist erst dieser Tage ans Netz gegangen. Die rasante Entwicklung der Technik, das zog sich durch Finzels Neujahrsrede, werde auch künftig Arbeits- und Lebenswelt der Menschen prägen und grundlegend verändern. Autonomes Fahren beispielsweise sei schon lange keine Zukunftsmusik mehr, werde aber künftig auch in der Region, wo Automobil- und Zulieferindustrie, Maschinenbau und Versicherungsbranche angesiedelt sind, zu enormen Veränderungen führen. Der Einkauf im Internet, auch übers Smartphone, verändere nicht nur den Einzelhandel, sondern auch das Bild der Städte. Neue Firmen, Unternehmensmodelle und Berufsgruppen würden entstehen.
Aber Finzel warf auch die Frage auf, wie sich das auf die Menschen auswirkt, die mit dieser Digitalisierung nicht mehr zurecht kommen, deren "einfache" Arbeit nicht mithalten kann. Und auch auf die Gefahren wies Finzel hin, auf Fake-News oder Datenschutz. Digitalisierung heiße auch, sich verantwortungsbewusst der neuen Medien zu bedienen und über all den Chancen die Sozialkompetenzen nicht zu vernachlässigen.
Alles Zukunftsmusik? Schon lange nicht mehr, und vielleicht - so Sven Gregor, Bürgermeister von Ahorns Partnerstadt Eisfeld - werde man sich eines Tages von Ahorn nach Eisfeld oder umgekehrt "beamen" können. Schon heute jedenfalls,. so Gregor, habe er den gesamten Haushalt der Stadt auf seinem Smartphone. In der Gesprächsrunde stand auch Thomas Nowack, Dritter Bürgermeister von Coburg, der von den Chancen der Digitalisierung sprach. In gewohnter Manier würdigte Finzel an diesem Abend junge Ahorner, die mit hervorragenden Ergebnissen die Schule abgeschlossen haben und jetzt studieren oder eine Ausbildung absolvieren: Louisa Berndorfer, Myriam Bouziani, Ines Kleemeier und Janis Wöhner


Ehre einer besonderen Frau

Einer besonderen Frau kam besondere Ehre zu. Sabine Stökl, die seit 1993 die Außenstelle der Volkshochschule in Ahorn leitete und mit viel Kreativität und Engagement das Bildungsangebot immer wieder bereicherte, wurde mit der Ehrenurkunde und dem Ehrenteller der Gemeinde ausgezeichnet. " Sie ist eine Unternehmerin für das Gemeinwohl" sagte der Leiter der Volkshochschule Coburg, Rainer Maier über Sabine Stökl, der ihr zu Ehren ein Extrablatt mitgebracht hatte mit all den Zeitungsausschnitten ihrer Erfolgsgeschichte. Von Bauchtanz bis zum Männerkochkurs, vom Laufen auf High Heels bis zum Rückwärts-einparken, die Ahorner Vhs-Außenstelle hat über Jahrzehnte mit kreativen Angeboten auf sich aufmerksam gemacht, lobte Maier. Anna Tvarohová wird den Staffelstab von Sabine Stökl übernehmen und deren Arbeit würdig fortsetzen.
Zukunftsmusik im wahrsten Sinne des Wortes boten dann noch Sabine und Tobias vom Duo "Edelmeer", eine Mischung aus Schlager und Pop, mit der die beiden Ahorn ins Internet gestreamt haben und in digitalen Charts bis nach vorn gekommen sind. Die Ahorn-Streams - bei Höllmedia in Ahorn produziert - werden zig-tausendfach geklickt.