An der Bahn geht's sichtbar voran
Autor: Hans Kurz
Kemmern, Freitag, 15. März 2019
An der Strecke nördlich von Bamberg wird wieder gearbeitet. In Hallstadt werden an diesem Wochenende weitere Oberleitungsmasten ausgetauscht, bei Kemmern wird ab 30. März die Autobahnbrücke abgerissen.
Im südlichen Landkreis Bamberg wartet die Bahn noch auf die Baugenehmigung. Im Norden haben an den letzten knapp fünf Kilometern der ICE-Ausbaustrecke zwischen Breitengüßbach und der Stadtgrenze von Bamberg die Arbeiten inzwischen bereits begonnen. Erste sichtbare Großbaustelle ist die Autobahnbrücke bei Kemmern, die für den viergleisigen Ausbau der Bahn weichen muss und an gleicher Stelle durch einen gut 50 Millionen Euro teuren Neubau ersetzt wird.
Für den ersten Teilabriss muss an den verlängerten Wochenenden vom 30. März bis 2. April und vom 6. bis 9. April die Bahnlinie voll gesperrt werden. ICE-Züge werden in dieser Zeit zwischen Nürnberg und Erfurt über Würzburg und Fulda umgeleitet, die Halte in Bamberg, Coburg und Erlangen entfallen damit. Für Passagiere im Regional- und Nahverkehr gibt es an diesen Tagen einen Schienenersatzverkehr. Währenddessen kann oben auf der A 73 der Autoverkehr nahezu ungehindert - auf zwei verengten Fahrspuren in jede Richtung - weiterrollen. Insgesamt sollen die Abriss- und Neubauarbeiten an der Brücke der Autobahndirektion Nordbayern zufolge bis Ende des Jahres 2022 andauern.
Vier Vollsperrungen 2019
Insgesamt plant die Bahn in diesem Jahr vier längere Sperrungen auf der Strecke nördlich von Bamberg. Die dritte und die vierte Sperrung sind für November angekündigt. Während dieser Zeiten werde "selbstverständlich rund um die Uhr gearbeitet", heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Weiterhin gebe es kurze nächtliche Sperrungen, "um den Bahnverkehr möglichst wenig zu beeinflussen". Anwohner müssten dadurch mit Beeinträchtigungen durch Licht und Lärm rechnen. Ansonsten soll der Großteil der Arbeiten unter rollendem Rad, also bei normalem Bahnverkehr erfolgen. In den kommenden Jahren ist ebenfalls immer wieder mit Sperrungen und Behinderungen zu rechnen.
Während an der Autobahnbrücke die Autobahndirektion Regie führt, ist bei der DB Netz für die unmittelbaren Arbeiten an den Gleisen wieder die württembergische Firma Leonhard Weiss im Einsatz. Ihre Fahrzeuge tauchen inzwischen wieder häufiger entlang der Bahnlinie auf. So etwa in Hallstadt. Obwohl der Bahnausbau von Norden her erfolgen soll, wird auch am südlichen Endpunkt bereits gearbeitet.
Nachtarbeit in Hallstadt
Bereits am vergangenen Wochenende gab es Nachtarbeiten im Bereich des Bahnhofs Hallstadt. Hier wurden Tragwerke für die Oberleitungen, die bisher mehrere Gleise überspannten, durch einzelne Masten ersetzt. Der Vorteil: "Dadurch wird bei Störungen immer nur ein Gleis unter der Oberleitung betroffen und nicht der gesamte mehrgleisige Streckenabschnitt", heißt es vonseiten der Bahn. Die Arbeiten werden an diesem Wochenende fortgesetzt. Eine Nachfrage bei der Stadt Hallstadt ergab, dass dort bisher noch keine Beschwerden über nächtliche Ruhestörungen oder andere Beeinträchtigungen bekannt geworden sind. "Wir stehen im engen Kontakt mit der Bahn und werden auch künftig im Amtsblatt über die Arbeiten der Bahn in unserem Stadtgebiet informieren", teilt Pressesprecherin Janina Selig mit.
Deutlich sichtbar sind entlang der ganzen Strecke auch schon die sogenannten Baustelleneinrichtungsflächen. Hier finden auch noch archäologische Untersuchungen statt. Wenn nötig, soll es auch kleinflächige Kampfmittelsondierungen geben, so die Bahn. Die Begrenzung der Baufelder ist inzwischen markiert.