Druckartikel: An A-70-Verschiebung geht kein Weg vorbei

An A-70-Verschiebung geht kein Weg vorbei


Autor: Werner Reißaus

Kulmbach, Montag, 28. Januar 2019

Die dringend notwendige Trassenverschiebung der Autobahn 70 zwischen Thurnau und Neudrossenfeld (wir berichteten mehrfach) war gestern auch ein Thema in der Sitzung des Kreisausschusses. Dazu gaben de...


Die dringend notwendige Trassenverschiebung der Autobahn 70 zwischen Thurnau und Neudrossenfeld (wir berichteten mehrfach) war gestern auch ein Thema in der Sitzung des Kreisausschusses. Dazu gaben der Leiter der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion Nordbayern, Thomas Pfeifer, und Sachgebietsleiter Robert Perkham wichtige Erläuterungen.

Derzeit ist das Planfeststellungsverfahren für die einen Streckenabschnitt von rund vier Kilometern umfassende Maßnahme "Trassenverschiebung aus Rutschhangbereich bei Thurnau" im Gange.

Die Mitglieder des Kreisausschusses erhielten allgemeine Erläuterungen zum Verfahren und zur geologischen Problematik des Untergrundes. Vorgestellt wurden auch die technische Planung sowie die angedachten Maßnahmen zum Lärmschutz.

Thomas Pfeifer sprach von einer besonderen Dringlichkeit. Der Vorentwurf liege bereits beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Im November sei das Planfeststellungsverfahren eingeleitet worden. Am 17. Dezember habe das förmliche Auslegungsverfahren begonnen, die Einwendungsfrist ende am 18. Februar 2019.

Landrat Klaus Peter Söllner betonte, dass es sich hier um eine Maßnahme handelt, die unabdingbar ist: "An der Verschiebung des Streckenabschnitts geht kein Weg vorbei." Er signalisierte den Vertretern der Autobahndirektion Nordbayern mit Blick auf die Sitzung des Kreistags am 25. Februar bereits "grünes Licht".

Wie Thomas Pfeifer feststellte, soll die Ausführungsplanung noch in diesem Jahr erfolgen. 2020 werde mit den Vorabmaßnahmen begonnen, die Umsetzung sei auf drei Jahre eingetaktet. Sehr ausführlich erläuterten die Experten die geologische Problematik der Hanglage. In Richtung Süden seien massive Bewegungen festgestellt worden. Inzwischen habe man sogar einen abgestuften Alarmplan erstellt.

Komplett erneuert wird laut Pfeifer die Anschlussstelle Thurnau-Ost. Die Trasse werde um etwa 200 Meter in Richtung Norden verlegt. Geplant sei auch der Bau neuer Regenrückhaltebecken und einiger Brücken.

Bei der Anschlussstelle Thurnau-West würden sogenannte Seitendeponien geschaffen, ebenso bei Langenstadt, Igelsreuth und im Bereich der Anschlussstelle Neudrossenfeld. Die Erdhügel könnten bis zu 5,50 Meter hoch werden und würden den Lärmschutz erheblich verbessern. "Die Seitendeponien werden aber nur dann angelegt, wenn die Grundstückseigentümer die Grundflächen auch freiwillig verkaufen", sagte Pfeiger.

Die Frage von Grünen-Kreisrat Claus Gumprecht, warum man diese Hangbewegung beim damaligen Bau der Autobahn nicht festgestellt habe, hielt Thomas Pfeifer zwar für völlig berechtigt, doch die Autobahndirektion Nordbayern müsse jetzt mit den Gegebenheiten leben und auch handeln. Die tchnischen Maßnahmen reichten bei dem Streckenabschnitt nicht mehr aus.

Veit Pöhlmann (FDP) bat darum, die Sanierung des schadhaften Deckenbelags der A 70 im Bereich des Rotmaintals zeitlich vorzuziehen.

Martin Bernreuther (CSU) sprach von einer Notsituation, die dringend behoben werden müsse. Er dankte der Autobahndirektion Nordbayern für eine hervorragende Zusammenarbeit mit dem Markt Thurnau.