Am Anfang war die Musik
Autor: Andreas Brandl
Herzogenaurach, Freitag, 05. Juni 2015
Musik Wer über das Altstadtfest schlendert, erkennt schnell, dass die Ohren an allen Ecken und Kanten verwöhnt werden. Auf drei Bühnen gibt es Musik, die Wolfsberger Musikanten ziehen zusätzlich per pedes über das Fest.
VON Andreas Brandl
und Michael Busch
Herzogenaurach — Was wäre das Altstadtfest ohne die Musik? Im Grunde ein eher langweiliges Fest, auch wenn die Stände, Ess- und weiteren Angebote natürlich locken. Doch erst die Musik bringt den "Pfeffer" zum Altstadtfest. Das wird bei der Eröffnung bereits klargestellt. Denn es ist der Musikzug Grenzmark, der musikalisch darauf hinweist, dass die Stadt sich herausgeputzt hat, um zu feiern. Nicht der erste Bürgermeister German Hacker (SPD) hat die ersten Worte, es ist die Grenzmark, die sinnbildlich mit ihren Blasinstrumenten die "erste Geige" spielt.
Und auch die Parforcehornbläser aus Herzogenaurach kommen noch vor dem gesprochenen Wort an die Reihe. Nach der offiziellen Eröffnung geht es natürlich musikalisch weiter.
Auf drei Bühnen wird kräftig gerockt, ohne Unterbrechung, und immer wieder von tollen Künstlern präsentiert.
Mitwippen erlaubt
"Lickin Stick", "Bülbül Manush", die Nachwuchsband "Six to Real" und viele mehr heizten zum Beispiel im Schlosshof den Besuchern ein. Das Programm der Musikinitiative Herzogenaurach bot in dem vollen Hof viel Abwechslung für alle Geschmäcker.
Am Freitagabend ging es mit dem "Piranha Social Club" noch deutlich ruhiger zu, aber keineswegs langweilig. Mit südamerikanischem Blues, mit Rumba und Samba wurden die Besucher verwöhnt, wer nicht tanzte, wippte zumindest mit Bein und Fuß kräftig mit.
"Bülbül Manush" war dann ein krasser Gegensatz. Mit seinen Balkanbeats und Funk wurden die Takte schneller, den Rhythmen die Gemütlichkeit entzogen: Feiermusik eben.
"Bülbül Manush ist schon etwas anders, aber haben hier super rein gepasst!", erzählt Organisator Rudi Bauerfeld.
Und bevor die Nacht den Schlosshof zu sehr abkühlte oder gar die Sonne schuld sein konnte, gab es im Kochkessel Schlosshof bereits am Sonntagmorgen Musik, die für genug Schweiß sorgte.
Keine Lieder von bösen Menschen
Wie schon im Vorjahr starteten die "Long Riders" mit Country auf der Bühne. Die "Herzophonics" ließen dann wieder Luft zum Atmen. Mit ihren Swings und Big-Band-Titeln wurde man auch ein wenig den hitzigen Temperaturen gerecht.
"Wir hatten dieses Jahr ein super warmes Wetter!" entgegnete Bauerfeld auf die Frage, was er denn zum Wetter sage. "Und auch sonst können wir uns nicht beschweren. Es gab keine größeren Auseinandersetzungen oder Streitereien.
Hier ist alles friedlich."
Könnte natürlich auch an der Musik gelegen haben, die bekanntlicherweise ihren Einfluss darauf hat. "Wo man singt, da lass Dich nieder, böse Menschen kennen keine Lieder", scheint seine Wirkung entfaltet zu haben. Das lag sicher auch an "Wulli & Friends" die den Sonntagabend im Schlosshof aufspielten. Es liegt bestimmt auch an den Wolfsberger Freunden, die nicht nur mit einem Stand beim Altstadtfest aufwarteten, sondern auch an den Wolfsberger Musikanten Peter Flöher und Norbert Aichhörner, die mit "Quetsche" und Tuba ihre Runden auf dem Festgelände drehten.
Natürlich funktioniert das Altstadtfest auch ohne Musik, doch wer will das ernsthaft wollen? Denn nur Essen und Trinken macht ein Fest noch nicht vollständig.