Alter Mann ebnet synodalen Weg
Autor: Marion Krüger-Hundrup
Bamberg, Sonntag, 29. Sept. 2019
Der frühere Bamberger Generalvikar Alois Albrecht begeisterte am Freitagabend Hunderte mit der Premiere seines Kirchenstücks "Wir haben einen Traum" in der Pfarrkirche St. Martin.
Marion Krüger-Hundrup Die gespannte Ruhe während der Aufführung entlud sich in lang anhaltendem Beifall. In Standing Ovations für einen alten, weisen Mann, der den hunderten Premierengästen in der Pfarrkirche St. Martin durchaus harte Kost zugemutet hatte. Einmal mehr bewies Alois Albrecht, der 83-jährige ehemalige Generalvikar des Erzbistums Bamberg, dass kalendarisches Alter ein junges Herz nicht ausschließt.
"Wir haben einen Traum" titelt sein literarisch-musikalisches Kirchenstück, erfüllt von Visionen, Wünschen, Hoffnungen für eine Kirche der Zukunft, die es in sich haben.
In wahrer Meisterschaft hatte Martin Neubauer, Prinzipal des Bamberger Brentano-Theaters, das Werk von Alois Albrecht in Szene gesetzt. Gemeinsam mit seinen passionierten Kollegen Sebastian Burkard - er war beim Weltjugendtag in Panama dabei - und Nadine Panjas brachte Neubauer das Stück in überzeugender Weise auf die Kirchenbühne.
15-Jährige engagiert sich
Ihm war es zudem gelungen, eine Schülerin aus dem Bamberger Maria-Ward-Gymnasium einzubinden: Die fünfzehnjährige Rebekka Görtler las einen fiktiven Brief an Papst Franziskus vor: "Es ist wichtig, dass Kirche heute neu auflebt!" sagte sie nach der Aufführung.
Die Ebermannstadter NGL-Band "Kailas" gestaltete den Abend mitreißend musikalisch. Die Besucher sangen die Lieder mit, die zum Teil ebenfalls aus der Feder von Alois Albrecht stammten
Bekanntlich wollen sich ab Advent 2019 die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Veranstalter auf einen "synodalen Weg" machen. Vier Themenschwerpunkte stehen an: "Macht, Partizipation und Gewaltenteilung", "priesterliche Lebensform", "Sexualmoral" und "Frauen in Diensten und Ämtern". Und dies vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals.
Alois Albrecht greift in seinem Kirchenstück all diese Themen auf. Verknüpft sie mit Aussagen von Papst Franziskus beim Weltjugendtag 2019 in Panama und weckt damit Hoffnung wider alle Hoffnung.