"Alpträume und Erlebnisse"
Autor: Petra Malbrich
Neunkirchen am Brand, Freitag, 28. Juli 2017
Mit seinen fränkischen Krimis hat Harald Weiß schon viele Leser gefunden. Nun wagt sich der Neunkirchner auf komplett neues Terrain - er beteiligt sich an einem Wettbewerb von Amazon.
Harald Weiß hat sich in der Literaturszene mit seinem fränkischen Ermittler-Duo Kartl und Neuner inzwischen einen Namen machen können. Er schreibt die Romane fast so schnell wie andere seine Bücher lesen.
Mit seinem Buch "Traumwelten für jeden einzelnen Tag der Woche" wagte er sogar schon einen Ausflug ins Genre der modernen Märchen. Da sein dritter Roman mit dem Ermittler-Duo Kartl und Neuner gerade in der Korrektur ist, begann der ehemalige Neunkirchner Autor Harald Weiß mit einer neuen Geschichte. "Das verlassene Dorf" heißt die Familiengeschichte, die das Mystische berührt.
Mit dieser Geschichte nimmt der Autor an dem Amazon-Kindle Wettbewerb für selbst publizierende Autoren teil und hofft auf viele Bewertungen bis 31. August. Bislang hat Weiß seine Bücher im Eigenverlag veröffentlicht.
Wie haben Sie vom Wettbewerb erfahren?
Harald Weiß: Meine Schwester hat darüber gelesen und mir die Information dann zugeschoben. Da hatte ich bereits die ersten 15 Seiten des Romans geschrieben. Die Anforderungen waren mindestens 80 Seiten, alles andere war frei. Allerdings darf der Roman während der Zeit des Wettbewerbs nur über Amazon erhältlich sein. Danach ist er in jeder Buchhandlung erhältlich.
Nach welchen Kriterien wird der Wettbewerb entschieden?
Es richtet sich nach Bewertungen und Verkäufen. Aber auch die Jury wird die Entscheidung mit beeinflussen. Zu den Juroren gehört beispielsweise ein Ressortleiter des Magazins "Focus" oder die TV-Moderatorin Nazan Eckes. Der Wettbewerb hat bereits Anfang Juni begonnen. Als ich davon erfuhr, war es Anfang Juli und dann war ich zunächst zwei Wochen in Urlaub, bevor ich den Roman fertiggeschrieben habe. Vor zwei Wochen habe ich ihn eingestellt, damit überhaupt noch Bewertungen abgegeben werden können.
Was hat Ihre Geschichte mit einem verlassenen Dorf zu tun?
In der Geschichte geht es um einen Mann, der von Alpträumen und Erlebnissen verfolgt wird, von denen er nicht weiß, ob sie real sind oder er sich das alles nur einbildet. Vor allem eine verlassene Hütte spielte in den Träumen immer eine Rolle. Im Internet habe ich dann nach einem verlassenen Dorf gegoogelt und bin auf Campo di Brenzone gestoßen. Dieses Dorf ist ein verlassenes Dorf am Gardasee. Die Bewohner haben das Dorf nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen. In meinem Urlaub habe ich mir das Dorf dann angeschaut und versucht, es dem Leser zu beschreiben.
Hat das verlassene Dorf Ihren Roman beeinflusst?
Das verlassene Dorf hat die Geschichte insofern beeinflusst, dass es das Ziel der Geschichte war. In dem verlassenen Dorf findet die Auflösung statt, wird geklärt, ob der Protagonist sich die schrecklichen Erlebnisse einbildet oder nicht. Diese Geschichte war als Gruselroman gedacht, doch dann kam die prickelnde Idee mit dem Gardasee.
Warum spielt dieser Roman nicht in Neunkirchen am Brand?
Er spielt bewusst nicht in Neunkirchen. Ich wollte etwas anderes schreiben, auch eine andere Gegend beschreiben. Aber der dritte Krimi mit Kartl und Neuner steht bevor. Dieser spielt wieder in der Gegend von Neunkirchen.
Das Gespräch führte
Petra Malbrich.