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Allianz nimmt Schäden an gemeindeübergreifenden Wegen in Angriff


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LKR Haßberge, Freitag, 06. März 2020

Die Baunach-Allianz hat das Büro Stubenrauch mit der Erarbeitung eines Kernwegenetz-Konzeptes beauftragt. Hintergrund ist, dass die landwirtschaftlichen Maschinen immer größer und schwerer werden und ...
Ein schadhafter Feldweg bei Jesserndorf  Foto: Stadt Ebern


Die Baunach-Allianz hat das Büro Stubenrauch mit der Erarbeitung eines Kernwegenetz-Konzeptes beauftragt. Hintergrund ist, dass die landwirtschaftlichen Maschinen immer größer und schwerer werden und immer weitere Strecken zurücklegen, teilt Allianz-Manager Felix Henneberger mit. Diese Tendenz werde sich durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft mit dem Rückgang der Voll- und Teilerwerbslandwirte noch verstärken.

Ein Vielfaches an Gewicht

Viele Wege stammen noch aus Flurneuordnungen der 70er Jahre, sind nur drei Meter breit und für eine Achslast von fünf Tonnen ausgelegt. Heutige Maschinen von Landwirten, Lohnunternehmen und Maschinenringen haben teilweise eine Achslast von elf Tonnen und bringen inklusive Zugmaschine ein Gesamtgewicht von 30 bis 40 Tonnen auf die Waage. "Spurrinnen und ausgebrochene Ränder sind die Schadensbilder an den Wegen", berichtet Henneberger. Für die Bewirtschaftung der Flächen benötigen die Landwirte jedoch ein leistungsfähiges Wegenetz.

Ein vollumfänglicher Ausbau und die permanente Instandhaltung aller Wirtschaftswege sei aber kaum möglich. Außerdem wurden viele Wege ortsbezogen angelegt und enden an Gemeindegrenzen. Heute jedoch seien orts- und gemeindeübergreifende Pachtbeziehungen oft schon Realität. Genau hier setzt die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit in der Baunach-Allianz an.

Was ist möglich?

Das gemeinsame Konzept soll das vorhandene landwirtschaftliche Wegenetz auf seinen Zustand überprüfen, ggf. Lücken und Potenziale benennen und auch die Möglichkeiten einer Doppelnutzung für den Freizeitverkehr (etwa als Radweg) beleuchten.

Geld in die Sanierung von zu schmalen und zu schwach befestigten Wegen zu stecken, kann sich keine Gemeinde leisten, sagt Henneberger. Priorität sollten daher die Hauptwege in der Flur haben und zeitgemäß saniert werden. Hierzu wird im Kernwegenetz-Konzept der aktuelle Zustand der Wege beleuchtet und eine Empfehlung zur Sanierung für die nächsten fünf bis 20 Jahre ausgesprochen.

"Ein Kilometer Wegebau bzw. Grundsanierung kann mit Kosten von etwa 250 000 Euro veranschlagt werden. Nur mit diesem Konzept ist die zukünftige Förderung im landwirtschaftlichen Wegebau überhaupt möglich", erklärt Baunach-Allianz-Vorsitzender Jürgen Hennemann. Von den Planungs- und Baukosten würden dann 75 Prozent bezuschusst. Ebenso werden die Kosten für die Erstellung des Konzepts mit 75 Prozent durch das Amt für ländliche Entwicklung mitgetragen.

Um alle Akteure mit einzubeziehen, wird es der Pressemitteilung zufolge im Frühjahr auf Gemeindeebene Workshops geben, welche Planer, Landwirte und Politik an einen Tisch bringen sollen.

"Wir hoffen damit, die Wege für die landwirtschaftliche Nutzung in unserem Allianzgebiet weiter erhalten und ausbauen zu können", so der Vorsitzende. Klar sei jedoch auch, dass dies nur gelingt, wenn Grundstückseigentümer, Landwirte, Pächter und andere Beteiligte hier an einem Strang ziehen und den landwirtschaftlichen Wegebau als Gemeinschaftsaufgabe betrachten. red