Druckartikel: Alles andere als eine trockene Angelegenheit

Alles andere als eine trockene Angelegenheit


Autor: Klaus Klaschka

Presseck, Donnerstag, 28. März 2019

Dass Presseck kulturell nicht abseits oben auf dem Berg liegt, zeigte die Mitgliederversammlung des Vereins "Kultur auf der Höhe". Auf sechs Veranstaltungen im vergangenen Jahr blickte Schriftführer R...
Lieselotte Bieley las deutliche sozialkritische Gedanken aus ihrer Weltsicht im kleinen Rahmenprogramm der Mitgliederversammlung des Vereins "Kultur auf der Höhe" vor.  Foto: Klaus Klaschka


Dass Presseck kulturell nicht abseits oben auf dem Berg liegt, zeigte die Mitgliederversammlung des Vereins "Kultur auf der Höhe". Auf sechs Veranstaltungen im vergangenen Jahr blickte Schriftführer Robert Thern zurück. Bereits fünf seien bisher für das Jahr 2019 festgelegt; weitere seien noch in Vorbereitung.

Zufrieden sind die Mitglieder mit der Arbeit des Vorstands: Edina Thern wurde als Erste, Martin Hillebrand als Zweiter Vorsitzender wiedergewählt; die Kasse führt Robert Thern weiter, der zudem kommissarisch Schriftführer bleibt. Unverändert 38 beitragszahlende Mitglieder hat der Verein; da Paare zusammen nur einen Beitrag an den Verein entrichten, hat "Kultur auf der Höhe" unverändert 50 reale Mitglieder.

Ganz unterschiedlicher Art waren die Veranstaltungen im vergangenen Jahr gewesen: Unter dem Titel "Prophecy" startete Robert Thern das Programm mit Gedanken zu "Gottes Schöpfung". Der gebürtige Dortmunder Markus Veith gastierte mit seinem Ein-Personen-Monolog "Eulenspiegels Enkel" im Paulusheim. Um das Naturdenkmal "Kalte Staude" ging es vor Ort an einem sommerlichen Nachmittag im Mai, um Literatur und Lieder aus der nahen Umgebung bei einem Nachmittag in Reichenbach. Im Ministerhaus des Schlosses Heinersreuth erzählte Christina von Lerchenfeld über Nina von Stauffenberg, die Gattin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, eine Geborene von Lerchenfeld.

Um die Freimachung und Beschilderung des Dr.-Angela-Michel-Wegs kümmerte sich der Verein schließlich im Spätsommer: Die Hohlgasse ist seit dem 13. Jahrhundert als Ortsverbindung zwischen Elbersreuth und Köstenberg dokumentiert und nun als Bodendenkmal anerkannt und geschützt. Mit der Langen LQN-Kulturnacht im November, die Edina Thern wieder maßgeblich organisiert hatte, endete das Programm des Vereins. Unvermindert weiter geht es im diesem Jahr, zum Beispiel mit diesen Veranstaltungen: Im Mai findet die Premiere des literarischen Varietes "Ich habe zu viel Angst vor meiner Frau" mit Jan Burdinski im Rahmen des Fränkischen Theatersommers im Paulusheim statt. Im Juni gibt es Schnebes Literarisches bei Sonnenuntergang. Am 6. November wird Robert Thern von der Grenzöffnung vor 30 Jahren berichten, so wie er diese damals als Verbindungsoffizier der US-Army erlebt hat, und wie er sie nun als deutscher Staatsbürger sieht. "Damit das nicht so eine trockene Veranstaltung wird", hatte Vorsitzende Thern noch ein paar literarische Schmankerl vorbereitet. Lieselotte Bieley las deutliche sozialkritische Gedanken aus ihrer Weltsicht vor. Und aus den "Schriften aus der Orangenkiste" von Renate Traore Bartels lasen Edina und Robert Thern einige Kostproben - lieblich-bissige, selbstkritische und auch zynische Gedanken und Gedichte, die Renate Bartels zunächst für sich selbst aufgeschrieben und in einer Orangenkiste unter ihrem Bett gesammelt hat.