Alle Bürger sind nun gefragt
Autor: Matthias Einwag
Bad Staffelstein, Freitag, 27. April 2018
Der Stadtrat lässt ein Konzept erarbeiten, in dem festgelegt wird, wie sich die Staffelsteiner Altstadt in den nächsten 15 Jahren weiterentwickeln soll.
Matthias Einwag
Franz Ulrich vom Bamberger Architekturbüro Plan & Werk erläuterte den Stadträten am Donnerstagabend, wie es mit der Sanierung der Altstadt und des Gründerzeitviertels an der Bahnhofstraße weitergehen soll. Detailliert ging er auf die Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen ein, die er in den vergangenen beiden Jahren erhoben hatte. Darin wird skizziert, wie die Stadt in den kommenden 15 Jahren weiterentwickelt werden könnte. Der Planer zeigte auf, an welchen Stellen in der Stadt akuter Handlungsbedarf besteht und was wünschenswert ist.
Die Kernpunkte bei der Umgestaltung der beiden Sanierungsgebiete fasste Franz Ulrich in folgenden Handlungspunkten und -feldern zusammen: Stärkung der Verbindung zwischen Altstadt und Kurzentrum; Erhalt und Pflege der historisch gewachsenen Stadtstruktur; Erhalt, Pflege und Nutzung der stadtbildprägenden und denkmalgeschützten Gebäude; Stärkung und Ergänzung von attraktiven Fußwegeverbindungen; Stärkung und Ergänzung von öffentlichen Räumen und Freiflächen; Stärkung der Altstadt als lebendiger Wohn-, Handels- und Gastronomiestandort; Schaffung von Angeboten an öffentlichen Nutzungen und für die Freizeit.
Achse Altstadt-Kurbereich
Eigentlich, so formulierte es Franz Ulrich pointiert, müsste die Bahnhofstraße umbenannt werden zur Kurbadstraße. Die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Straße vom Stadtkern zum Bahnhof sei inzwischen längst zur Verbindungsachse zwischen Altstadt und Kurzentrum geworden. Mit zahlreichen Bildern zeigte der Planer auf, wo in der Stadt Missstände zu finden sind. Und er wies auf die Chancen hin, die etwa darin bestehen, einen anlagenartigen Rundweg an der Stadtmauer entlang zu schaffen. Vor allem der Lückenschluss am Stadtgraben neben der Ringstraße liegt Franz Ulrich hierbei am Herzen. Was sanierungswürdige Häuser betrifft, sei viel mit den Hausbesitzern gemeinsam zu erreichen: "Scheinbar verlorene Objekte sind doch erhaltenswert - vieles hängt von den privaten Eigentümern ab."
Bei der vorbereitenden Untersuchung sei eine Ideensammlung entstanden, die Voraussetzungen für eine Förderung schaffte, sagte Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU). Die Stadt werde bei der Sanierung als öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen und Privatleuten aufzeigen, dass ihre Vorhaben gefördert werden, wenn sie ihre Häuser renovieren möchten. Bezüglich des Areals der ehemaligen Brauerei "Zum Schwarzen Bären", das der Stadt gehört, sei ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben.
Feinkonzept wird jetzt erarbeitet
Der Bürgermeister machte zudem deutlich, dass die Sanierung kein Alleingang der Stadt sein dürfe. Die Bürger und Vereine forderte er auf, sich mit Ideen zu beteiligen. Kohmann: "Wir brauchen einen Verfahrensbetreuer, der mit Bürgern und Stadtrat ein Feinkonzept entwickelt."Nun werden die Untersuchungsergebnisse im Rathaus öffentlich ausgelegt. Während der Auslegungsfrist von vier Wochen können Stellungnahmen abgegeben werden. Die Stadtverwaltung möchte zudem mit weiteren Informationsveranstaltungen in den kommenden Wochen erreichen, dass die Bürger an der Stadtentwicklung mitwirken.