Druckartikel: Alle brauchen stetig frisches Gemüse

Alle brauchen stetig frisches Gemüse


Autor: Gabi Bertram

Coburg, Mittwoch, 08. Mai 2019

Seit nunmehr 25 Jahren fahren jeden Samstagmorgen Direktvermarkter mit ihren Verkaufswagen in die Coburger Innenstadt und bieten Genüssliches aus dem Coburger Land an.
Die neun Direktvermarkter des Coburger Bauernmarktes freuen sich auf ihre Gäste, die am Samstag herzlich willkommen sind.  Foto: Gabi Bertram


Bei Udo Bohl aus Schorkendorf gibt es die beste Rotwurst, Werner Strehler war über Jahrzehnte als der Knackwurst-Macher bekannt, und die Fertiggerichte im Weckglas unter dem Label "Sülzfelder Genuss" werden bis nach Köln geschickt. Auf dem Coburger Bauernmarkt im Steinweg hat wohl jeder so seine Lieblingsspezialität.

Seit nunmehr 25 Jahren fahren jeden Samstag am frühen Morgen die Direktvermarkter mit ihren Verkaufswagen in die Innenstadt, wo von 8 bis 13 Uhr Genüssliches aus dem Coburger Land angeboten wird. Fleisch- und Wurstwaren, Biobrot und Backwaren, Käse, Obst und Gemüse, Liköre und Schnäpse aus eigener Obstproduktion, Fisch aus heimischen Gewässern, Honig und Eier von glücklichen Hühnern - die Coburger und ihre Gäste wissen die fleißigen Hände zu schätzen, aus denen die regionalen Produkte kommen, die die Genussregion Coburg erst mit köstlichem Inhalt füllen.

Angefangen hat alles Anfang der 1990er Jahre mit dem Grünen Markt am Parkhaus Post, der 14-täglich vom Verein Bürgerhaus organisiert worden war. Direkt beim und vom Bauern kaufen, dieses Privileg hatte sich in Coburg schnell etabliert. Ende 1993 gab es ein erstes Treffen, und schon kurze Zeit später, im Jahr 1994, war der Bauernmarkt aus der Taufe gehoben.

17 Anbieter habe es vor mittlerweile 25 Jahren gegeben, erzählt Gisbert Wolf, einer der Mitbegründer und noch heute Akteur auf dem Bauernmarkt. Sein Zuhause ist der Biohof in Neida, wo es steinofenfrisches Brot gibt und vieles mehr.

Hilfe und Unterstützung gab es immer wieder von der Stadt Coburg, die mit dem Bauernmarkt auch den Steinweg als hinteren Teil der Fußgängerzone belebt hat. Aber auch der Bauernverband reicht diesem Teil seiner öffentlichen Präsentation seit Jahrzehnten die helfende Hand. Im April 1994 hatte es den ersten Markttag im Steinweg gegeben, zunächst am zweiten und vierten Samstag im Monat in Coburg und jeweils an den anderen Samstagen in Rödental, seit 1996 an jedem Samstag in Coburg. 1996 wurde der Bauernmarkt-Verein gegründet - unter der Ägide des Kreisobmanns Gerhard Ehrlich. 1998 nahm Werner Strehler aus Weitramsdorf das Zepter in die Hand. Beide leisteten ein gutes Stück Aufbauarbeit, mittlerweile ist Udo Bohl aus Schorkendorf verantwortlich. Aus Altersgründen, beklagt Bohl, seien aber schon etliche Direktvermarkter im Laufe der Jahre ausgestiegen, und es gebe obendrein kaum noch Landwirte, die mit diesem Geschäftsfeld begännen. "Ja, wir vom Bauernmarkt-Verein", wünschen sich Udo Bohl und seine Mitstreiter, "brauchen stetig und immer wieder ,frisches Gemüse‘ in unseren Reihen." Die Stammkunden, die sich jede Woche mit ihren Körben auf den Weg in den Steinweg machen, würden es bedauern, wenn sich dieser Teil ihres samstäglichen Einkaufs noch weiter reduzieren würde.

Heuer sind es noch neun Direktvermarkter, die ihre Produkte anbieten, neuerlich übrigens auch Käse aus Hochstadt, ein Stand, den alle sehr begrüßen. Und der Steinweg? So richtig hat sich der als Einkaufsstraße auch noch nicht etabliert. An Platzgebühren oder auch Ladenmieten, meint Bohl, sei doch noch einiges zu machen, um hier wieder etwas mehr Leben in die Bude zu bringen und den Direktvermarkten aus der Region den Wettbewerb etwas zu erleichtern.