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Alle arbeiten gemeinsam


Autor: Redaktion

Erlangen, Montag, 23. Mai 2016

Inklusion für eine gemeinsame Arbeitswelt - mit diesem Ziel lohnt sich ein Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate, seitdem das Projekt mit dem gleichnam...


Inklusion für eine gemeinsame Arbeitswelt - mit diesem Ziel lohnt sich ein Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate, seitdem das Projekt mit dem gleichnamigen Titel - kurz Zusa - im Landkreis Erlangen-Höchstadt gestartet ist.
Eine erste Bilanz zeige, dass alle am Projekt Beteiligten viel geschafft haben, es gleichzeitig aber auch noch viel zu tun gebe. Im ersten Projektjahr haben Zusa-Mitarbeiter in unterschiedlichen Projekten und Einrichtungen insgesamt 115 arbeitslose Teilnehmer begleitet. Sie gehören zu den rund 550 arbeitslosen Personen mit Schwerbehinderung aus der Stadt Erlangen und dem Landkreis.
Von diesen 115 Teilnehmern konnten bereits 16 in eine feste Anstellung gebracht werden, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Projektes. Axel Linder vom Jobcenter der Stadt Erlangen, der für Aktivierung und Integration verantwortlich ist, sagt: "Wir sehen dies als großen Erfolg. Knapp 60 Prozent der Betroffenen sind älter als 50 Jahre und fast 45 Prozent waren länger als vier Jahre arbeitslos." Er fügt außerdem einen entscheidenden Punkt hinzu: "Da sind wir stolz auf jeden Einzelnen, da es unabhängig von Zahlen und Statistiken ja um die Begleitung von persönlichen Geschichten geht."


Vorhandenes Potenzial heben

Erlangen und der Landkreis Erlangen-Höchstadt hätten mit 4,3 beziehungsweise 2,3 Prozent zwar eine geringe Arbeitslosenquote vorzuweisen, dem gegenüber würden jedoch eine zunehmende Zahl arbeitssuchender, schwerbehinderter Menschen stehen: aktuell knapp zwölf Prozent. "Viele Betriebe haben oft einfach Angst vor den möglichen Herausforderungen, die die Anstellung eines Schwerbehinderten mit sich bringen könnte", erklärt Karl-Heinz Miederer, Geschäftsführer von der Access Integrationsbegleitung. An diesem Punkt will das Projekt ansetzen und Abhilfe schaffen - vor allem aufklären.
Erklärtes Ziel ist es, "das Thema Inklusion auf die Agenda der regionalen Arbeitgeber zu setzen", sagt Miederer. Es gehe um einen Wandel in der Wahrnehmung, damit Inklusion nicht länger abstrakt bleibt. Dazu wurden im ersten Jahr leicht zu realisierende Einstiegsszenarien geschaffen, durch die die Vorbehalte abgebaut werden können.
Ein Zertifikat für Integration könnte es bald geben. Es soll Unternehmen auszeichnen, die Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigen. Anfangs werden die Teilnehmer zur Orientierung in Werkstätten und Sozialbetrieben eingesetzt, bevor die Teilnehmer sich wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt erproben. Das Förderprojekt läuft noch bis März 2018. red