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Alfred Stöcker erklärt Schülern die Rodachtalbahn


Autor: Susanne Deuerling

Steinwiesen, Mittwoch, 27. Juli 2016

Den Schülern und Schülerinnen der ersten Klasse der Grundschule Steinwiesen und den Kindern aus den Kindergärten St. Laurentius Neufang und St. Marien Stein...
Alfred Stöcker zeigt den Kindern, wie die beiden Wagen zusammengekoppelt sind. Foto: Susanne Deuerling


Den Schülern und Schülerinnen der ersten Klasse der Grundschule Steinwiesen und den Kindern aus den Kindergärten St. Laurentius Neufang und St. Marien Steinwiesen, die heuer und im nächsten Jahr in die Schule kommen, wollten die Eisenbahnfreunde Rodachtalbahn e. V. eine Freude machen. Deshalb organisierten sie eine Sonderfahrt mit der Museumsbahn von Steinwiesen nach Nordhalben und zurück. Mit Rolf Schierer am Führerstand, Gunnar Hölzig als "Winker" an den Bahnübergängen und Alfred Stöcker am Mikrofon verflog die Zeit im Nu.
Vor der Abfahrt belehrte Alfred Stöcker die kleinen Fahrgäste über die Sicherheitsvorkehrungen. Vor allen Dingen darüber, dass die Schienen kein Spielplatz sind. "Ein Zug kann viel langsamer anhalten als ein Auto, weil er viel schwerer ist, da ist es sehr gefährlich, sich auf den Gleisen aufzuhalten", verdeutlichte Stöcker. Interessiert lauschten die Kinder, als Stöcker die Schilder an der Bahntrasse erklärte: H-Tafel heißt Halten, P-Tafel heißt Pfeifen und das Andreas-Kreuz zeigt den Autofahrern, dass der Zug immer Vorfahrt hat.
Während der Fahrt im Motorwagen VT 798731-6 erklärte Alfred Stöcker die elf Kilometer lange Strecke der Museumsbahn. In einer 30-minütigen Fahrzeit werden 100 Höhenmeter überwunden. Aufgrund der kurvenreichen Gleisstrecke beträgt die Höchstgeschwindigkeit 50 km/h. Zwei Motoren mit je 150 PS lassen den "Roten Brummer" durch die herrliche Landschaft gleiten. Das Fahrzeug wiegt 21 Tonnen, wurde bei der Firma MAN in Nürnberg gebaut und vor 50 Jahren in Dienst gestellt. Stöcker berichtete auch über die Geschichte der Bahnstrecke Kronach-Nordhalben. Nachdem 1895 mit dem Bau begonnen und am 26. Juli 1900 die Strecke als Nebenbahn eingeweiht wurde, feierte sie 2015 das 110-jährige Jubiläum. Bis zum Jahr 1976 gab es noch Personenverkehr und bis 1994 Güterverkehr auf dieser Strecke. Danach wurde sie stillgelegt, bis sie die Eisenbahnfreunde 2007 als Museumsbahn wieder eröffneten. An der Zwischenstation Dürrenwaid informierte Stöcker über den früheren Hauptverladepunkt, hauptsächlich für die Firmen AMA und Faber Castell. Am Endbahnhof Nordhalben erfuhren die Schüler Interessantes über Bahnhof, Lok- und Güterschuppen. sd