Ahorn macht 2015 keine neuen Schulden
Autor: Gabi Bertram
Ahorn, Mittwoch, 29. April 2015
von unserer Mitarbeiterin Gabi Bertram Ahorn — Für einen ausgeglichenen Haushalt 2015 kommt die Gemeinde Ahorn ohne Neuverschuldung und Kreditaufnahmen und auch weiterhin ohne Stra...
von unserer Mitarbeiterin Gabi Bertram
Ahorn — Für einen ausgeglichenen Haushalt 2015 kommt die Gemeinde Ahorn ohne Neuverschuldung und Kreditaufnahmen und auch weiterhin ohne Straßenausbaubeitragssatzung aus. Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von rund 5,7 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt steht bei 1,06 Millionen Euro. 342 800 Euro können vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt überführt werden.
Positiv hervorgehoben wurde, dass 275 550 Euro an Krediten getilgt werden können. Damit verringert sich der Schuldenstand der Gemeinde Ahorn um 82 250 auf 454 350 Euro und der der Gemeindewerke von drei auf 2,85 Millionen Euro.
Pro Kopf liegt die Gemeinde Ahorn bei einem Schuldenstand von 127,40 Euro (Bayern liegt im Vergleich bei 687 Euro). Zieht man allerdings Gemeinde und Gemeindewerke zusammen, liegt der Schuldenstand pro Kopf bei 850 Euro (Bayern 707 Euro).
Was die Erstellung des Haushaltswerks erschwert hat, so Bürgermeister Martin Finzel, seien Faktoren, auf die die Gemeinde keinen Einfluss habe, wie die Ausgaben für die Kinderbetreuung, die von 665 300 auf eine Million Euro angestiegen sind oder die Kreisumlage, die sich von 1,2 im Jahr 2013 auf knapp 1,5 Millionen Euro in diesem Jahr erhöht. Dazu kämen die Schwankungen in der Gewerbesteuereinnahme, die von 700 000 auf voraussichtlich 400 000 Euro zurückgehe.
Die Gemeinde sei gezwungen, an ihren Einnahmen zu arbeiten. So hatte der Gemeinderat vor der Haushaltsdebatte bereits die Hebesätze für die Grundsteuer A und B von 330 auf 360 erhöht.
Was, darauf machte Finzel aufmerksam, für den einzelnen einen vergleichsweise geringen Betrag ausmache, der Gemeinde aber rund 32 000 Euro mehr für infrastrukturelle Maßnahmen einspiele. Ein Einfamilienhausbesitzer, erklärte Finzel, würde nach den neuen Hebesätzen mit nicht mehr als zehn Euro mehr im Jahr belastet. Da die Gemeinde nicht auf eine Straßenausbaubeitragssatzung zurückgreifen könne, müsse sie den ansonsten vom Grundstückseigentümer zu entrichtenden Ausbaubeitrag aus eigenen finanziellen Mitteln bestreiten. Eine Hebesatzerhöhung würde damit die Kostenlast auf alle Schultern und damit solidarisch verteilen, anstatt einzelne Bürger hoch in die Pflicht zu nehmen.
Große Investitionen im Jahr 2015 sind unter anderem die Planungskosten für die Sanierung bzw.
den Neubau des Feuerwehrgerätehauses für Schorkendorf/Eicha (50 000 Euro), Planungs- und Sanierungskosten für die Grundschule (100 000), wo vor allem Fenster und Sanitäranlagen erneuert werden, Planungskosten für das Freizeitzentrum Witzmannsberg (25 000), Sanierung der Ringstraße (140 000) und die Planungskosten für die Verbindungsstraße B 303-Finkenau (20 000). Der Bauhof soll einen Waschplatz und eine Dieseltankstelle erhalten, was mit 60 000 Euro angesetzt ist. 18 000 Euro sind für den Friedhof in Ahorn vorgesehen, 55 000 Euro für den Lückenschluss in der Breitbandversorgung von Schafhof und Wohlbach.
Mit diesem Haushalt, so Wolfgang Beyer (SPD/Freie Wähler/Grüne), würden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Für große Projekte wie die Sanierung des Freizeitzentrums hätte die Gemeinde damit einen finanziellen Grundstock.
Wie Beyer lobte auch Udo Bohl (CSU/BV) die finanzielle Umsicht von Bürgermeister und Verwaltung. Allerdings sei der Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt von 343 800 Euro bei einem Gesamthaushaltsvolumen von 6,8 Millionen Euro nicht zufriedenstellend.
Der Haushalt wurde einhellig verabschiedet.