"Ahnungslose" hatten doch viel Ahnung
Autor: Helmut Will
Rentweinsdorf, Montag, 10. Februar 2020
Die Rentweinsdorfer ließen bei ihren Faschingssitzungen im "Casino" die Kugel rollen - und die schlug manchmal heftig ein.
Helmut will Am Wochenende waren in Rentweinsdorf die Faschingsnarren im "Casino Rentweinsdorf" los. Bei zwei Vorstellungen begeisterte die Narrenschar und brachte den Marktsaal zum Beben.
Oliver Stark hieß im "Casino" zunächst aus Reihen des Sechserrates neben dem amtierenden Bürgermeister Willi Sendelbeck auch die drei Kandidaten willkommen, die sich am 15. März um dieses Amt bewerben. "Bürgermeister Sendelbeck" stellte seine Leistungen, die er in den 26 Jahren seiner Amtszeit erbracht hatte, in den Vordergrund. "Ihr werdet doch nicht glauben, dass ich die 800 000 Euro aus der Gemakassa meinem Nachfolger geb'", sagte er und setzte die 800 000 Euro im Casino auf die Zahl 26. Die drei Bewerber um das Bürgermeisteramt stellten sich der Narrenschar am Roulette-Tisch vor.
"Ganz herzlich"
Danach hatten das Prinzenpaar und die Prinzengarde ihren Auftritt. "Wir begrüßen euch alle ganz herzlich hier im Saal, das Warten auf den Fasching war für uns echt eine Qual", sagte ihre Lieblichkeit Prinzessin Lena I, und Prinz Simon I fuhr fort: "Wir lassen jetzt die Korken knallen und in ganz Rentweinsdorf soll es schallen."
Nach einem flotten Tanz der Prinzengarde trat Birgit Bambach in die Bütt und tat kund, Miss Rentweinsdorf werden zu wollen. "Was ich so alles mach muss, find ich gemein, nur einmal um Miss Rentweinsdorf zu sein." Verärgert war sie, da der Prinz ihr die Miss nicht zutraute. "Der Prinz hält sich für besonders schlau, sagt er zu mir, versuch's doch mal mit Bauer sucht Frau." Schließlich verzichtete sie darauf, sich der Wahl zu stellen, weil: "Ich will mich nicht lange quälen, weil diese Knallköpf vom Sechserrat mich doch nicht wählen."
"Die Ahnungslosen"
Die Kindertanzgruppe bekam für ihren Auftritt viel Beifall, bevor die "Ahnungslosen" das Casino betraten und sagten, dass sie von nichts eine Ahnung hätten, nur vom Essen und Trinken. In Rentweinsdorf sei die Rentweinsdorfer Unabhängige Liste (RUL) gegründet worden und sie selbst seien die RAP, die Rentweinsdorfer Ahnungslose Partei. So ganz ahnungslos waren sie dann doch nicht, da sie einiges aus dem Gemeindeleben zum Besten gaben.
Eine junge Polizeibeamtin aus Rentweinsdorf habe einen 86-jährigen Mitbürger kontrolliert und ihm geraten, dass er in seinem Alter doch lieber Bus fahren sollte, worauf dieser sich für den Busführerschein angemeldet habe, erzählten sie.