Druckartikel: Ära Lindner ist zu Ende

Ära Lindner ist zu Ende


Autor: Klaus-Peter Wulf

Stadtsteinach, Freitag, 14. Juli 2017

Wehmut klang mit beim Abschluss des 60. Seniorengymnastikkurses der Arbeiterwohlfahrt in der Gaststätte des Campingplatzes Stadtsteinach. Nach 27-jähriger T...
Wehmut schwang mit bei der Verabschiedung von Kursleiterin Edelgard Lindner in Stadtsteinach. Die neue Übungsleiterin Heidi Weber nahm gleich die Gelegenheit wahr, sich den Stadtsteinachern vorzustellen. Unser Bild zeigt (von links) den Stadtsteinacher Awo-Vorsitzenden Heinz Nowack, Heidi Weber, Edelgard Lindner und Kreisgeschäftsführer Peter Konrad.  Foto: Klaus-Peter Wulf


Wehmut klang mit beim Abschluss des 60. Seniorengymnastikkurses der Arbeiterwohlfahrt in der Gaststätte des Campingplatzes Stadtsteinach. Nach 27-jähriger Tätigkeit sagte Edelgard Lindner Ade. Aus Altergründen ging die Übungsleiterin in den mehr als verdienten "Ruhestand".
Kreisgeschäftsführer Peter Konrad ließ es sich nicht nehmen, Edelgard Lindner bei der Feierstunde persönlich mit einem Geschenk der Awo zu verabschieden. Er schaute auf eine jung gebliebene sportbegeisterte Seniorin und bedankte sich im Namen der Kreisorganisation für die jahrzehntelange Leitung der Seniorengymnastik.
Vonseiten des Stadtsteinacher Ortsvereins schloss sich Vorsitzender Heinz Nowack den Worten Konrads an. Er hatte neben Blumen ein großes Bild mit den Teilnehmern des letzten Kurses als Erinnerung parat. Nowack schaute auf viele gemeinsame und Erlebnisse zurück und lobte, dass Edelgard Lindner "spontan in die Bresche sprang" und am 6. Oktober 1997 die Leitung des ersten Seniorengymnastikkurses übernahm.
Der Stadtsteinacher Bürgermeister Roland Wolfrum lobte Edelgard Lindner, die allwöchentlich am Montagnachmittag die Übungsstunden für die Frauen und Männer attraktiv gestaltet habe. Als kleines Dankeschön für das jahrzehntelange Wirken überreichte ihr der Bürgermeister im Namen der Stadt Stadtsteinach eine Uhr.
Heinz Nowack ging näher auf die Historie der Awo-Seniorengymnastik ein. Er habe 1997 auf Anregung von Marga Fichtner versucht, den Wunsch nach einer Gymnastikstunde zu erfüllen. Der Awo-Kreisverband sei damals gerade dabei gewesen, eine Veranstaltungsreihe mit einem breit gefächerten Angebot auf die Beine zu stellen, da den gesetzlichen Krankenkassen verboten worden sei, weiterhin gesundheitsfördernde Seminare anzubieten.
"Der Zufall wollte es, dass just im Jahr 1997 die Kulmbacherin Edelgard Lindner von ihrer Beschäftigung im Heiner-Stenglein-Haus in den Ruhestand wechselte", so Nowack weiter. Dem damaligen Kreisgeschäftsführer Oskar Schmidt und ihm sei es gelungen, sie zu überzeugen, "dass der Seniorengymnastikkurs in Stadtsteinach genau das Richtige für eine Jung-Rentnerin war". Am 6. Oktober 1997 habe Edelgard Lindner mit acht Teilnehmerinnen begonnen. Schon beim zweiten Kurs habe sich die Zahl verdoppelt. Mit der Zeit seien auch immer mehr Männer in die bisher von Frauen dominierte Gruppe eingetreten.
Diese Entwicklung war nach den Worten des Ortsvorsitzenden ausschließlich der immer gut gelaunten Edelgard Lindner zu verdanken, die es stets geschafft habe, den Teilnehmern die Übungen mit einer unvergleichlichen Leichtigkeit zu vermitteln. Jeder Kurs bestehe aus zehn Übungsstunden und koste seit Beginn 20 Euro (früher 40 Mark). Der nächste, dann 61. Lehrgang beginne am Montag, 18. September, in der Steinachtalhalle. Anmeldungen nehme noch seine Frau Marianne Nowack, Telefon 09225/6789, entgegen.
Mit einer Träne im Augenwinkel verabschiedete sich Edeltraud Lindner von ihren vertrauten Stadtsteinacher Senioren: "Ich habe stets gerne die Stunden hier gegeben. 20 Jahre haben wir uns jeden Montag miteinander geplagt. Sie müssen in Zukunft nun nicht mehr nach meiner Pfeife tanzen. Bleiben sie aber alle gesund und fröhlich sowie in Bewegung."
Rosa Meißner hatte noch ein von Hildegard Wolfrum gereimtes Gedicht parat. "Der Abschied fällt heute allen schwer. Nochmals Dank für all ihre Mühen", schloss sie.
Neue Übungsleiterin wird übrigens Heidi Weber aus Forstlahm sein. Klaus-Peter Wulf