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Adresse der Ehrenburg: Steinweg 37


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Mittwoch, 17. April 2019

Ist Coburg in Miniatur noch zu retten? Die Ehrenburg und das Burglassschlösschen sollen renoviert werden.
Annabelle Menzner vom Regionalmanagement versucht Handwerker zu finden, die sich der Ruine annehmen. Die Ehrenburg wurde im März im Steinweg untergestellt. Foto: Regionalmanagement


Schwieriger als zunächst gedacht gestaltet sich die Rettungsaktion für "Coburg in Miniatur". Nachdem das komplette Ensemble den ganzen Winter noch auf der Ernstfarm verblieb und die Zerlegung der Bauteile selbst erfahrene Handwerker an ihre Grenzen brachte, sieht Annabelle Menzner von Coburg Stadt und Land aktiv eher geringe Chancen, tatsächlich alle Gebäude noch retten zu können.

Was die Ehrenburg und das Burglasschlösschen allerdings betrifft, ist Licht in Sicht. Die beiden Bauwerke wurden vom Steinmetz Martin Ruggaber im März in den Steinweg 37 gebracht. Das leerstehende Geschäft hatte Regionalmanager Stefan Hinterleitner ausfindig gemacht. Es sollte schon als Winterquartier dienen. Ansprechpartner für das Projekt ist jetzt Annabelle Menzner, die von Anfang an die Initiative für die Rettungsaktion ergriffen hatte. Sie hat bereits Kontakt zu verschiedenen Handwerkern aufgenommen, die sich die verwitterten Miniaturen angesehen haben. Unter anderem war ein Team der Creapolis von der Hochschule vor Ort, um zu prüfen, ob einzelne Teile im 3-D-Druck erstellt werden können.

Einer, der an den Modellen mitgebaut hat, ist Mike Morgenroth. Auch er hat sich schon bereit erklärt, bei der Wiederherstellung zu helfen. Der passionierte Modellbauer könnte sich vorstellen, mit einigen Freunden daran zu arbeiten.

Lebendige Werkstatt

Am Tag der Städtebauförderung, am Samstag, 11. Mai, besteht die Möglichkeit, die beiden historischen Gebäude in ihrem jetzigen Zustand anzuschauen. "Wir öffnen von 10 bis 13 Uhr den Steinweg 37 und möchten bei der Gelegenheit auch für das Projekt werben", sagt Annabelle Menzner. "Alles, was wir benötigen, wollen wir auflisten und um Unterstützung bitten."

Eventuell wird auch eine lebendige Werkstatt eingerichtet und die Besucher können den "Renovierern" über die Schulter schauen.

Wo die Modelle letztendlich einmal ausgestellt werden, ist noch unklar. Annabelle Menzner hat allerdings einen neuen Wunschort gefunden: "Wenn der Bahnhof jetzt endlich saniert wird, wäre das doch ein toller Platz", schwärmt sie. Ungewiss ist, ob das Mini-Landestheater und die Arkaden noch zu retten sind. Genau wie das Schlösschen am Ritterteich und das Ketschentor stehen die Modelle noch auf der Ernstfarm und sind teilweise nicht vom Sockel zu lösen.

Die angekündigte Crowdfunding-Aktion läuft momentan noch nicht - allerdings hat Annabelle Menzner sie im Hinterkopf. Zunächst müssen die Kosten für die aufwendige Sanierung überschlagen werden. Mike Morgenroth wird an einem schwierigen Teil arbeiten und dann Arbeitszeit und Material hochrechnen.