Adelsdorf will Wohnungen für Senioren bauen
Autor: Britta Schnake
Adelsdorf, Donnerstag, 20. Februar 2020
Gleich mit drei Anträgen durfte sich der Gemeinderat Adelsdorf am Mittwochabend in der Aischgrundhalle befassen. Günter Münch, Fraktionssprecher der Freien Wähler, brannte das Thema "Wohnraum für Seni...
Gleich mit drei Anträgen durfte sich der Gemeinderat Adelsdorf am Mittwochabend in der Aischgrundhalle befassen. Günter Münch, Fraktionssprecher der Freien Wähler, brannte das Thema "Wohnraum für Senioren" unter den Nägeln. Bezug nahm er dabei auf die Konzeptvorstellung des Seniorenbeirates mit anschließender Stellungnahme durch die fünf Bürgermeisterkandidaten am 3. Februar.
"Es ist aufgefallen, dass sowohl der Seniorenbeirat als auch die meisten Bürgermeisterkandidaten vortrugen, dass es an seniorengerechtem Wohnraum fehlt." Angedacht ist, auf dem Grundstück Ecke Bahnhofstraße/Schlesierstraße ein Mehrfamilienhaus zu errichten, wobei nach Münchs Wunsch baurechtlich zu prüfen sei, ob das Grundstück als Wohnraum für Senioren geeignet ist. "Die Gewobau Land soll mit ins Boot genommen werden", so Münch, "damit wir weitere Schritte für unsere Gemeinde zum Wohl unserer Senioren unternehmen."
Grundstück wird geprüft
Jörg Bubel (SPD) merkte an, dass das Haus "im Prinzip schon lange fertig sein sollte. Bereits 2016 wurde beschlossen, dort ein Haus zu bauen". "Mir ist wichtig, den Bedarf zu prüfen", sagte Uwe Pöschl (CSU). Auch er ist dafür, dass die Gewobau das Grundstück checkt, zudem sei zu prüfen, "ob das zu mieten sein wird oder zu kaufen und wie hoch die Mieten sein werden." Sabina König (Grüne) machte den Vorschlag, die Wohnungen klein zu halten, da dann die Mieten nicht so hoch ausfallen würden. Michael Auer (Grüne) erklärte: "Das Grundstück kann nur der Anfang sein, der Bedarf ist größer."
Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) schlug vor, das Grundstück der Gewobau vorzustellen und prüfen zu lassen. Bubel war zwar dagegen, da seiner Meinung nach schon genug geprüft worden sei, letztendlich wurde er aber vom Gremium überstimmt.
Barrierefreie Aischgrundhalle
Uwe Pöschl ging es in seinem Antrag um die Barrierefreiheit, die selbst in der Aischgrundhalle nicht 100-prozentig gewährleistet sei. "Rollstuhlfahrer oder Beeinträchtigte können die Tür nicht öffnen", erklärte er, und auch die Tür zur Toilette benötige einen automatischen Türöffner. Fischkal hatte diesbezüglich schon Kontakt mit Georg Hammer vom Seniorenbeirat aufgenommen, damit dieser ein Konzept erstellt. "Ich würde vorschlagen, dass man die Halle dahingehend untersucht, um die DIN-Normen einzuhalten", sagte Hammer und ergänzte, dass diese jedoch nur das Minimum darstellen würden. "Es kommt drauf an, wie komfortabel möchten wir es machen?"
Ein Türöffner würde laut Fischkal mit 4000 Euro zu Buche schlagen. Nach kurzer Rücksprache mit Kämmerer Christian Bertleff wurde beschlossen, dass die Türen der Aischgrundhalle mit den Türöffnern versehen werden. Außerdem soll der Seniorenbeirat aufzeigen, welche Maßnahmen zudem erforderlich sind in puncto Barrierefreiheit. Johannes Funke (FW) bat noch darum, dass vor dem Kauf der Türöffner eine mögliche Förderung hierfür geprüft wird.
Gebührenkalkulation steht an
Der dritte Antrag wurde von Jörg Bubel (SPD) vorgetragen. Ihm ging es um eine Neukalkulation der Abwassergebühren, welche seiner Meinung nach 2020 erforderlich ist. "Adelsdorf hat mit Abstand die höchsten Gebühren im Landkreis", bemängelte er und führt aus, dass Rücklagen in Höhe von 520 000 Euro vorhanden wären. Seiner Meinung nach käme es bei einer Neukalkulation zu einer Reduzierung der momentanen 3,27 Euro pro Kubikmeter. Bertleff antwortete, dass beim Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband (BKP) bereits im September 2018 eine Neukalkulation beantragt wurde. "Ich habe mehrfach nachgefragt", erklärte er. Auer merkte an, dass der BKP massiv überlastet sei und dass es ganz erhebliche Rückstände gäbe. "Man muss die Situation so nehmen", sagt er, "zaubern können die nicht." Was eine mögliche Verringerung der Kosten nach der Neukalkulation betrifft, meinte Fischkal: "Wir sind keine Hellseher." Er erklärte aber auch, dass es keine Erhöhung geben wird.