Abwasserentsorgung wird in Steinwiesen ab Januar um 30 Cent teurer
Autor: Susanne Deuerling
Steinwiesen, Donnerstag, 30. Juli 2015
Steinwiesen — Die Gebühren für die Wasserversorgung wurden neu kalkuliert. Dies geschieht im Drei-Jahres-Rhythmus. Abgerechnet und mit tatsächlichen Zahlen herangezogen werden die ...
Steinwiesen — Die Gebühren für die Wasserversorgung wurden neu kalkuliert. Dies geschieht im Drei-Jahres-Rhythmus. Abgerechnet und mit tatsächlichen Zahlen herangezogen werden die Jahre 2011 bis 2014, hochgerechnet die Jahre 2015 bis 2017. Aufgrund der vorliegenden Zahlen ist es nicht notwendig, die Gebühren zu erhöhen. Es wurde in den letzten drei Jahren ein Überschuss erwirtschaftet, der zugunsten der Bürger zum momentanen Zeitpunkt eine Erhöhung nicht notwendig macht. Der Wasserpreis bleibt deshalb bis Ende 2017 konstant bei 1,60 Euro (plus sieben Prozent Mehrwertsteuer).
Auch im Bereich der Abwasserentsorgung wurde eine Neukalkulation der Gebühren durchgeführt. Aufgrund der Baumaßnahmen am Kanal und der Auflagen der Wasserrechtsgenehmigung wird hier eine Anpassung der Kanalgebühren erforderlich. Der Abrechnungs- bzw.
Kalkulationszeitraum ist genau wie bei der Wasserversorgung 2011 bis 2014, hochgerechnet für 2015 bis 2017. Für die Jahre 2015 bis 2017 sind erhebliche Investitionen zu erwarten. Bereits 2015 wurden für die Mischwasserkanäle 324 000 Euro und für Regenwasserkanal 309 000 Euro angesetzt. Bis 2017 fällt auch der Regenüberlauf im Bereich Ankerstraße mit 220 000 Euro an. Die Kalkulation erfolgt für Gesamt-Steinwiesen global. Der Straßenentwässerungsanteil wurde zugunsten der Bürger herausgerechnet. Bereits 2011 bis 2014 gab es eine Unterdeckung der Kosten von 51 226 Euro. Diskutiert wurde nun, ob es eine Erhöhung mit oder ohne Grundgebühr geben wird. Für Großverbraucher ist eine Grundgebühr rentabler, da sich ab rund 120 Kubikmeter Abwasser diese bereits amortisiert.
Für Kleinverbraucher jedoch ist der reine erhöhte Abwasserpreis besser, da dieser sich nur nach der Abnahmemenge richtet.
Das Gremium sprach sich gegen eine Grundgebühr aus. Der Gemeinderat stimmte dem Beschlussvorschlag einstimmig zu, der besagt, dass aufgrund der bisherigen Defizite sowie der Baumaßnahmen eine Gebührenerhöhung zum 1. Januar 2016 erforderlich ist. Erhöht wird um 30 Cent auf 2,15 Euro pro Kubikmeter Abwasser (zuzüglich Mehrwertsteuer). Dies gilt für alle Ortsteile und den Hauptort Steinwiesen.
Den Jahresabschluss 2014 der Regenerative Energie- und Wärmelieferungsgesellschaft mbH (REW) gab Kämmerer Rainer Deuerling bekannt. Aufgrund von unvorhergesehenen übermäßigen Wartungs- und Reparaturkosten, der geringeren Erlöse und einem erhöhten Materialaufwand im Heizungsbereich musste ein Verlust von 13 600 Euro geschrieben werden.
Allerdings besteht kein Grund zur Besorgnis, da in 2015 wieder Gewinn erwirtschaftet werden wird.
Richard Rauh (SPD) und Frank Hauck (CSU) reklamierten die hohen Reparaturkosten unter anderem an der Schnecke bereits nach drei Jahren, das dürfe eigentlich nicht sein. Rainer Deuerling entgegnete, dass dies als Verschleißteil gelte, die Qualität der Hackschnitzel zeitweise nicht die beste war und die Heizung ja 365 Tage voll durchlaufe, was den Verschleiß erhöht.
Neufanger am zufriedensten
Nicole Burger gab einen Zwischenstand über die Auswertung der Ortsfragebogen aus dem Jahr 2015. Von den angeschriebenen 7111 Einwohnern aus den elf Hauptortsteilen des Oberen Rodachtals ab 14 Jahren kamen 1464 Antworten zurück. Dies sind 20,6 Prozent.
Davon konnten 1408 ausgewertet werden (19,8 Prozent). Für Steinwiesen und seine Ortsteile konnte ein Rücklauf von insgesamt 535 Bögen ausgewertet werden. Eine Kategorie war ein Stimmungsbild aktuell für den jeweiligen Wohnort. Hier war Neufang auf einer Skala von 1 (positiv) bis 6 (negativ) am zufriedensten.
Was die Charaktereigenschaften der jeweiligen Gemeinden und Ortsteile betraf, so waren für Steinwiesen die meisten Antworten mit naturnah, stolz auf das Vereinsleben, bodenständig, feierfreudig und sportlich am relevantesten.
Hieraus leitet sich ein mögliches Entwicklungs- und Vermarktungspotenzial ab: Natur aktiv Erfahrung - Natur in einer aktiven Form erlebbar machen (Rucksack-Touren, Bade- und Aktiv-Spielplätze, Mountainbike-Touren usw.). Außerdem hat die Befragung ergeben, dass man im Oberen Rodachtal ziemlich distanziert gegenüber Fremden und oft verschlossen vor Neuem ist.
Im Bereich
"Familienfreudigkeit" standen vor allem die Arbeitsplätze im Vordergrund. Wichtig war auch die Schule vor Ort, gute funktionierende und flexible Kinderbetreuung von der Krippe bis zum Hort und zeit- und altersgerechte Freizeitangebote für Jung und Alt. Bei der Infrastruktur lagen gute Speisegaststätten und Einkaufsmöglichkeiten ganz weit vorn, gefolgt von der medizinischen Versorgung und einem freundlichen sauberen Ortsbild. Die Verkehrsanbindung und der Nahverkehr waren ebenfalls ein großes Thema. Wohnraum für junge Familien und weniger Leerstände wünschten sich ebenfalls viele.
Um Steinwiesen auch als Ferienziel weiter interessant zu machen, sollten die Vorstellungen, die jeder selbst von seinem Urlaubsort hat, hier ungesetzt werden. Unter anderem stehen hier Freizeitangebote für die ganze Familie ganz obenan und zwar wetterunabhängig.
Entspannung und Erholung, gepflegte zeigemäße Unterkünfte und ein gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis, gut erreichbare Einkaufs- und Bummelmöglichkeiten sowie freundliche, herzliche und ehrliche Menschen spielen ebenfalls eine große Rolle.
Die Kommunen haben nun die Aufgabe, gute Rahmenbedingungen für Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen.