Abschied vom Versorgungsarzt
Autor: Redaktion
Lichtenfels, Freitag, 10. Juli 2020
"Es hat mir Freude gemacht, meinen Teil zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie beizutragen", betonte Dr. Jürgen Murmann: Vom 1. April bis zum Ende des Katastrophenfalls am 16. Juni war er als Versorgun...
"Es hat mir Freude gemacht, meinen Teil zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie beizutragen", betonte Dr. Jürgen Murmann: Vom 1. April bis zum Ende des Katastrophenfalls am 16. Juni war er als Versorgungsarzt im Landkreis Lichtenfels tätig. Nun wurde er von Landrat Christian Meißner (CSU) verabschiedet.
Dieser dankte dem Mediziner für seinen engagierten und umsichtigen Einsatz. "Ich kann mich noch gut an unser erstes Telefonat damals erinnern. Nach Ausrufung des Katastrophenfalls mussten jede kreisfreie Stadt und jeder Landkreis einen Versorgungsarzt einsetzen, um die medizinische Versorgung der Bürger aufrechtzuerhalten und die Hausärzte zu entlasten. Prima, dass das alles so gut geklappt hat", resümierte der Landrat.
"In unserem Landkreis haben alle zusammengearbeitet, dass wir die Abstrichstelle sowie die Ausstattung und Inbetriebnahme der Schwerpunktpraxis binnen knapp einer Woche schafften. Mit Murmann hatten wir jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner."
Dank für die angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit sagte auch die Leiterin der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK), Kristin Grosch, Leiterin der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Gesundheit und Veterinärwesen am Landratsamt. Auch die Leiterin des Sachgebiets Gesundheit, Dr. Anja Grottker, hat die Kooperation sehr geschätzt: "Wir haben uns in der Zeit der Zusammenarbeit gegenseitig bei den Tätigkeiten ergänzt, unterstützt und entlastet."
Planung und Koordination
Wie Kristin Grosch nochmals vor Augen führte, hatte der Versorgungsarzt die Aufgabe, eine ausreichende Versorgung mit ärztlichen Leistungen und entsprechender Schutzausrüstung zu planen und zu koordinieren. Dazu zählten die Einrichtung einer Schwerpunktpraxis für die Untersuchung und Behandlung von Covid-19-Patienten und die Rekrutierung des hierfür erforderlichen Personals und die Planung und Vorbereitung aller notwendigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der ärztlichen Grundversorgung im Katastrophenfall.
Außerdem zählte die Unterstützung der FüGK bei der Verteilung der infektionsfachlich notwendigen Schutzausrüstung an die in den Arztpraxen Beschäftigten dazu sowie die Unterstützung bei der Einrichtung und dem Betrieb von örtlichen Testzentren einschließlich der etwaigen Verpflichtung medizinischen Personals.
Nach dem Corona-Ausbruch im März und April mussten quarantänebedingt Hausarztpraxen geschlossen werden, weil dort Covid-19-Patienten behandelt worden waren. Deswegen "war da durchaus Bedarf, die ambulante Versorgung neu zu koordinieren, um diese auch weiterhin gewährleisten zu können", schildert Murmann die Ausgangssituation. "Wir wollten die Arztpraxen von Covid-19-Verdachtsfällen entlasten und auch das Praxispersonal und die Patienten besser schützen. Indem wir Infekt-Patienten und Verdachtsfälle aus den Hausarzt-Praxen herausnahmen und in einer Schwerpunktpraxis behandeln konnten, gelang es uns, einen wesentlichen Beitrag zu leisten, Quarantänemaßnahmen von Hausarztpraxen fernzuhalten", betont der Mediziner.