Abraham ist wieder am Platz
Autor: Andreas Welz
Marktzeuln, Sonntag, 12. Juni 2016
Der Abraham bewacht wieder mit gezücktem Säbel das Rathaus in Marktzeuln. Am vergangenen Freitag wurde die wertvolle Sandsteinfigur samt Vasen und Urnen wie...
Der Abraham bewacht wieder mit gezücktem Säbel das Rathaus in Marktzeuln. Am vergangenen Freitag wurde die wertvolle Sandsteinfigur samt Vasen und Urnen wieder auf die sanierte Mauer gesetzt. Die Figurengruppe umfasste ursprünglich Abraham, Faun, drei Urnen und noch zwei Pinienzapfen aus dem späten 18. Jahrhundert.
Damit ist die Umgestaltung und Sanierung des gesamten Ensembles vor dem Rathaus bis auf das Anbringen eines Geländers und der Eingrünung abgeschlossen. Rund 400 000 Euro Baukosten teilen sich das Staatliche Bauamt Bamberg, die Städtebauförderung und die Marktgemeinde.
Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech ist erleichtert: "Rechtzeitig zum Freischießen mit dem traditionellen Umzug ist alles fertig", sagte er unserer Zeitung. Auch ein großer Wunsch der Bevölkerung sei mit der Gehsteigverbreiterung in Erfüllung gegangen.
Für die Anlieger "Oberm Rathaus" gebe es durch die Umgestaltung keine Einschränkungen.
"Die Restaurierung des Abraham, der Vasen, Urnen und Sockel wurde notwendig, um die Figuren zu erhalten", unterstrich Restaurator Clemens Muth aus Unterneuses bei Ebensfeld. "Wir haben eine Reinigung vorgenommen, die steineigene Patina blieb aber am Objekt". Risse seien mit steinidentischen Materialien geschlossen worden und kleinere Ergänzungen mit Steinersatzmörtel durchgeführt. Auch die Schalenbehandlung sei mit Steinersatzmörtel erfolgt. Störende Bereiche wurden retuschiert und Klebungen verdübelt.
"Die große Urne war in mehrere Einzelteile zersprungen, die wir im Atelier wieder zusammengefügt haben", erläuterte der Steinbildhauer, als er mit Sohn Luzian die Skulpturen auf die vorbereiten Sockel setzte. Zwei von ihnen mussten erneuert werden, da die alten verwittert und unpassend waren. Die aufwändige Arbeit war auch eine Herausforderung für Julia Zeulner aus Hochstadt. Die angehende Restauratorin absolviert derzeit ein Volontariat im Atelier Muth. Die Arbeit mit Naturstein findet sie spannend und lehrt sie, geduldig zu sein.